Das Theater hat immer schon die Frage nach dem Zusammenleben gestellt. Es hat immer schon auf den Menschen und die Gesellschaft in Augenblicken von Umbrüchen geblickt. Und es hat immer schon gezeigt und dazu beigetragen, wie die neuen, unüberschaubaren Herausforderungen des Lebens gemeistert werden können. Denn von Neuanfängen, von Aufbrüchen und Utopien erzählt das Theater seit seinen Ursprüngen. Die Ruhrfestspiele selbst sind in einem Moment eines gewaltigen Umbruchs entstanden. Heute, nach über 70 Jahren, ist mit dem Ende des Steinkohlenbergbaus wieder ein Umbruch zu erleben.
Zu den Höhepunkten des Festivals gehören die Eigenproduktion „What Is the City but the People?“, die nach einer Idee des renommierten Konzeptkünstlers und Turner-Preisträgers Jeremy Deller für das Manchester International Festival konzipiert wurde, die Deutschlandpremieren von Peters Brooks „The Prisoner“ und Ivo van Hoves „Ein wenig Leben“, nach dem Roman von Hanya Yanagihara, und die beiden Tanzarbeiten „Grand Finale“ von Hofesh Shechter und „The Great Tamer“ von Dimitris Papaioannou. Zudem gibt es eine neue Reihe im Bereich Literatur: Die Ruhrfestspiele haben an drei Abenden drei Gäste zum Gespräch mit dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck eingeladen. Es sind drei Jahrhundertbiografien: Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, außerdem Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller und der amerikanische Anwalt und Autor Louis Begley. Als Eigenproduktion präsentieren die Ruhrfestspiele zudem den Abend „Hüller trifft Hauschka“ der beiden oscarnominierten Künstler Sandra Hüller und Volker Bertelmann alias Hauschka.
Zudem gibt es eine neue Reihe im Bereich Literatur, in der der Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck drei Gäste begrüßen wird: Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller und den amerikanische Anwalt und Autor Louis Begley. Als Eigenproduktion präsentieren die Ruhrfestspiele zudem den Abend „Hüller trifft Hauschka“ der beiden oscarnominierten Künstler Sandra Hüller und Volker Bertelmann alias Hauschka.
Das Eröffnungswochenende der Ruhrfestspiele präsentiert ein Kaleidoskop aus Kulturvolksfest, Tanz, Theater, Bildender Kunst, Lesung, Konzert, Gespräch und Feier. Nach dem Kulturvolksfest am 1. Mai folgt die feierliche Eröffnung der Ruhrfestspiele 2019 am 3. Mai im Großen Haus des Ruhrfestspielhauses. Die Eröffnungsrede wird die 1980 in Greifswald geborene Judith Schalansky halten. Ihr Werk, darunter der international erfolgreiche Beststeller „Atlas der abgelegenen Inseln“, der Roman „Der Hals der Giraffe“ und „Verzeichnis einiger Verluste“, ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt und wurde vielfach ausgezeichnet. Die Eröffnungsinszenierung direkt im Anschluss ist der internationale Tanzabend „Beytna“ des Maqamat Dance Theatre Lebanon. Am 4. Mai geht es in die Recklinghäuser Innenstadt, wo 100 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Recklinghausen in „What Is the City but the People?“ ihre ganz eigenen Lebensgeschichten auf einem Laufsteg inmitten der Innenstadt präsentieren – ein lebendiges, berührendes Selbstportrait der Ruhrfestspielstadt Recklinghausen. Am gleichen Abend folgt die Uraufführung von „Das Heerlager der Heiligen“ nach Jean Raspail in der Regie von Hermann Schmidt-Rahmer, koproduziert mit dem Schauspiel Frankfurt. Die Vernissage von „Temp EST“ der israelischen Künstlerin Penny Hes Yassour in der Kunsthalle Recklinghausen am Folgetag (5. Mai) ist eine Installation auf mehreren Etagen über Grenzen und Grenzziehungen zwischen Ländern, Menschen und Kulturen. Außerdem präsentieren die Ruhrfestspiele an diesem Tag die Lesung von John Bergers „Einst in Europa“ von Lina Beckmann und Charly Hübner und am Abend zur Eröffnung des Festspielzeltes im Stadtgarten das Konzert „Roses“ der legendären ukrainischen Band Dakh Daughters. Höhepunkt und Abschluss des Eröffnungsreigens ist am 6. Mai das Gespräch der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller mit dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck im Großen Haus des Festspielhauses. |
Schauspiel - Der leere Raum |
„Ich kann jeden leeren Raum nehmen und ihn eine nackte Bühne nennen. Ein Mann geht durch den Raum, während ihm ein anderer zusieht; das ist alles, was zur Theaterhandlung notwendig ist.“ So lauten die ersten Sätze des wegweisenden Theatermanifests „Der leere Raum“ von dem großen britischen Theaterregisseur Peter Brook. Die Ruhrfestspiele zeigen die neueste Inszenierung aus seinem legendären Pariser Théâtre des Bouffes du Nord als Deutschlandpremiere. „The Prisoner“ von Peter Brook und Marie-Hélène Estienne ist noch einmal in aller Einfachheit und Klarheit ein schlagendes Beispiel seiner einzigartigen Theaterkunst. #jungeszene – Jenseits der Grenzen |
Fakten zur Ruhrfestspielsaison 2019: 1. Mai - 9. Juni |
90 Produktionen mit rund 210 Veranstaltungen, davon drei Eigenproduktionen, eine Uraufführung, sieben Deutschlandpremieren und eine Kunstausstellung. Rund 16 Spielstätten im Ruhrfestspielhaus, der Halle König Ludwig 1/2 und Theater Marl, in der Recklinghäuser Innenstadt, der Christuskirche und in zahlreichen weiteren Orten. Beteiligt sind mehr als 850 Künstlerinnen und Künstler aus rund 16 verschiedenen Ländern, darunter u. a. Namibia, Libanon, Israel, Indien, Mexiko, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Griechenland, USA, Argentinien, Australien, Spanien, Schweiz, Ukraine. Uraufführungen: „Das Heerlager der Heiligen“ nach Jean Raspail, Regie: Hermann Schmidt-Rahme, Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt, 4.-6. Mai 2019 „Hochdeutschland“ nach dem Roman von Alexander Schimmelbusch, Regie: Christopher Rüping, Münchner Kammerspiele, 7.-9. Juni 2019 (Gastspiel der Uraufführung, UA im Mai 2019) Eigenproduktionen: „What Is the City but the People?”, Regie: Richard GregoryErstmals produziert vom Manchester International Festival, 4. Mai 2019 (Rathausplatz) Deutschlandpremiere „OWELA – die Zukunft unserer Arbeit“ Ein Festival in Recklinghausen und Windhoek, Namibia, Künstlerische Leitung: Kaleni Kollectiv8.-12. Mai, Halle König Ludwig 1/2 & Ruhrfestspielhaus, 4.-9. Juni, Windhoek, Namibia „Hüller trifft Hauschka“ von und mit Sandra Hüller und Hauschka, 29. Mai 2019 Deutschlandpremieren: „The Prisoner“, Text und Regie: Peter Brook und Marie-Hélène Estienne, Koproduktion mit dem Théâtre des Bouffes du Nord Paris, 9.-12. Mai 2019 „Ein wenig Leben“ nach dem Roman von Hanya Yanagihara, Konzept & Regie: Ivo van Hove Koproduktion mit dem Internationaal Theater Amsterdam, 17.-19. Mai 2019 „Das Jetzt-Stück No. 11 – Massiv inspiriert in Paris“ von Monika Gintersdorfer, Franck E. Yao alias Gadoukou la Star und La Fleur, 22.-24. Mai 2019 „My Life at the Intersection / Mein Leben an der Kreuzung“ von und mit Abhishek Thapar, 16.-18. Mai 2019 „Boutelis“ von Compagnie Lapsus, 10.-12. Mai 2019 „Oh Oh“, Compagnia Baccalà, 26.-30. Mai 2019 Premiere: „Max und Moritz. Eine Bösebubengeschichte für Erwachsene“ nach Wilhelm Busch, Regie: Antú Romero NunesKoproduktion mit dem Berliner Ensemble, 10.-12. Mai 2019 Kunstausstellung: Penny Hes Yassour „Temp Est“, Kunstausstellung der Ruhrfestspiele, 5. Mai – 14. Juni 2019 (Kunsthalle |
Alle Infos www.ruhrfestspiele.de/programm
Kartenstelle der Ruhrfestspiele Recklinghausen • Martinistraße 28 • 45657 Recklinghausen •
Tel. +49 2361 9218-0 • E-Mail-Adresse: kartenstelle@ruhrfestspiele.de