Eine Frau der gehobenen Kreise, die sich in Romanzen stürzt, sich finanziell ruiniert und die Familie mit in den Abgrund reißt – allein das war schon ein Skandal, als Gustave Flaubert seinen Roman Madame Bovary 1856 veröffentlichte. Dass er aber die Geschichte, deren Handlung er einem Zeitungsbericht entnommen hatte, von einem neutralen Standpunkt aus und ohne jegliche moralische Verurteilung erzählte, war beinahe der noch größere Skandal. Ihm wurde „Verherrlichung des Ehebruchs“ vorgeworfen und er wurde wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ angeklagt, schließlich jedoch freigesprochen.
Es ist gerade dieser nüchterne, nur beschreibende Blick auf das Geschehen, der Enrique Gasa Valga an dem literarischen Stoff so reizt. „Die Sexualität der Frau war damals kein Thema für öffentliche Debatten. Und noch heute tun sich viele Menschen schwer damit anzuerkennen, dass Frauen ihre Sexualität selbstbestimmt und selbstbewusst leben“, merkt Gasa Valga an.
Der Autor muss in seinem Werk wie Gott im Weltall sein, überall anwesend und nirgends sichtbar.
GUSTAVE FLAUBERT
nach dem gleichnamigen Roman von Gustave Flaubert. Libretto von Enrique Gasa Valga und Katajun Peer-Diamond.
Choreografie und Regie
Enrique Gasa Valga
Choreografische Assistenz
Martine Reyn
Bühne
Helfried Lauckner
Kostüme
Andrea Kuprian
Emma Bovary 1
Pilar Fernández
Emma Bovary 2
Sayumi Nishii, Paula Tarragüel Aguilar
Emma Bovary 3
Alice Amorotti
Emma Bovary 4
Camilla Danesi
Emma Bovary 5
Lara Brandi
Charles Bovary
Marco Lo Presti
Monsieur Homais
Gabriel Marseglia
Monsieur Léon Dupuis
Locke Venturato
Monsieur Lheureux
Michele Anastasi
Rodolphe
Martin Segeťa
Arsen
Mingfu Guo
Gruppe
Alice Amorotti, Michele Anastasi, Lara Brandi, Sandra Chamochumbi Castro, Camilla Danesi, Pilar Fernández, Mingfu Guo, Mitsuru Ito, Gabriel Marseglia, Sayumi Nishii, Martin Segeťa, Olivia Swintek, Locke Venturato, Samuel Winkler, Paula Tarragüel Aguilar