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PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter BietigheimPLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der...PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI...

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

am 5. April 2025

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne und Kostüme: Michael S. Kraus) kann sich das Geschehen überzeugend entfalten. Der Kobold Pumuckl wird dabei sogar rot an die Tafel gemalt. Denn in der Schreinerwerkstatt von Meister Eder geht es nicht mit rechten Dingen zu.

 

Copyright: Tobias Metz

Sachen fallen herunter und Gegenstände verschwinden, was den kleinen Zuschauern aber Spaß macht. Einer Kundin wird sogar ins Bein gebissen - und es kommt Furcht vor Mäusen auf. Da hört Meister Eder ein Piepsen - und am Lehmtopf wird plötzlich ein kleiner Kobold sichtbar. Laut "Koboldgesetz" muss Pumuckl als kleiner Kobold bei Meister Eder bleiben. Die beiden werden dann aber zu Freunden, was auch im Puppenspiel gut zum Ausdruck kommt. So erinnert man sich an Geschichten von Klabautermännern, die allerlei Schabernack treiben. Man hört einen  Sturm und lautes Pfeifen: "Könnte es sein, dass ihr zu Hause einen Kobold habt?" Schließlich kommt der Meister zu dem fatalen Schluss, dass an allem der Pumuckl Schuld ist. Da entsteht dann ein großes Tohuwabohu auf der Bühne. Auch der deutsche Schlager kommt überraschend zum Einsatz. So hört man Roland Kaisers "Santa Maria" und Heinos "Madagaskar"-Hymne - beide Songs erscheinen hier in einem ganz neuen Licht.

Der Pumuckl klagt: "Ich habe schon so viel gearbeitet und noch nie Geld dafür bekommen!" Meister Eder bietet ihm Schokolade an und fragt, ob er sie schon mal gegessen hat. Dem Kobold wird es aber mit der Zeit langweilig. Meister Eder will das nicht gelten lassen: "Ich beschäftige dich. Ich koche für dich. Wer ausräumt, muss auch einräumen!" Und er ermahnt ihn deutlich: "Lieber Pumuckl, du bist ein Kobold und kein Heinzelmännchen!" Der Kobold entgegnet: "Ich will doch aufräumen, aber ich bin zu schwach..." Da erklingt dann passend das Lied: "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern". Und der Pumuckl bekennt, dass er "solchen Hunger" hat.

Er lässt sich sogar porträtieren, wobei ein Wunder geschieht. Denn es gibt auf einmal einen Zeitsprung, den die Inszenierung geschickt einfängt: "Lieber Pumuckl, komm' doch wieder!" Und es wird sogar ein poetisches Gedicht rezitiert. Die Späne fliegen nur so durch die Werkstatt, als Meister Eder wie ein Besessener zu schnitzen anfängt. Der Pumuckl erlebt zuletzt eine Riesenüberraschung - denn es gibt schließlich einen von Meister Eder neu geschnitzten Pumuckl! Doch der Pumuckl ist boshaft und kritisiert die Arbeit, was Meister Eder erzürnt. Doch schließlich ist Meister Eder auf sich selbst böse. Die etwas beschädigte zweite Pumuckl-Puppe wird wieder repariert und es gibt ein Happy End.

Pumuck wurde 1961 von der Schriftstellerin Ellis Kaut erfunden und durch Bücher, Hörspiele, Fernsehserien und Kinofilme berühmt. Durch Gustl Bayrhammer als Meister Eder und Hans Clarin als Pumuckl wurden die Figuren sehr bekannt. Die Autorin trieb damit fehlende Honorarzahlungen ein. Riesenapplaus.   
 

 

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