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SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

am 4. April 2025

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte der letzten 50 Jahre. Es ist eine Reise, die sich für das Publikum lohnt. Jüdische Künstler der aktuellen und vergangenen Popmusikszene stehen im Mittelpunkt.

Copyright: Thomas Dashuber: Daniel Grossmann

Zunächst erklang von Randy Newman "In Germany Before the War", wo die beiden Sänger Jelena Kuljic aus Serbien und Damian Rebgetz aus Australien die Klangfarben ausloteten. Pizzicato-, Staccato- und Cluster-Effekte des Orchesters blitzten bei "Sabotage" von den Beastie Boys auf, wo Jelena Kuljic das Orchester mit weitgespannten Intervallen und Kantilenen unterstützte. "Ballade de Melody Nelson" von Serge Gainsbourg & Jane Birkin gewann in der Wiedergabe des Sängerduos neben erfrischender Natürlichkeit auch dynamische Balance. "London Calling" von The Clash überzeugte dank der subtilen Wiedergabe von Damian Rebgetz nicht nur mit reizvollen Glissando-Effekten. Klassik und Pop schien hier manchmal in raffinierter Weise vermischt zu werden. "It Ain't Over 'Til It's Over" von Lenny Kravitz erwies sich dann in der Interpretation von Jelena Kuljic als hintersinniger Song mit rhythmischen Finessen.

Weitere Höhepunkte waren die beiden Songs "Rehab" und "Back to Black" von Amy Winehouse, wobei sich die Sänger gut ergänzten. Ähnliches lässt sich von "A Part Of This"  von Asaf Avidan sagen. "Stay" ("I Missed You") von Lisa Loeb gewann in der Wiedergabe von  Damian Rebgetz eine immer größere Intensität und Leuchtkraft. "Poison Heart" von Ramones überzeugte in der Interpretation von Damian Rebgetz und den stilvollen Arrangements von Matthias Schaff aufgrund einer bemerkenswerten thematischen Vielseitigkeit. "I Say a Little Prayer" von Burt Bacharach & Elvis Costello gefiel mit Damian Rebgetz nicht nur wegen des differenzierten Klangbilds.

Von Barbra Streisand war eine interessante Version von "The Way We Were" mit Jelena Kuljic zu hören, die die hymnische Schwungkraft dieser Musik zum Leuchten brachte. Und auch "You Make Me Feel Like" ("A Natural Woman") von Carole King (Aretha Franklin) mit Jelena Kuljic zeigte knisternde harmonische Verwandlungen. Rhythm & Blues sowie Rock und Soul blitzten in schillernden Klangfarben auf. Ganz versteckt war Jazz und Gospelsong herauszuhören.

Zuletzt begeisterte mit beiden Sängern noch "Piano Man" von Billy Joel. Riesenapplaus. Die Formation tritt am 7. April auch im Stadttheater Kaufbeuren auf.
 

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