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"Die Wut, die bleibt!" nach dem Roman von Mareike Fallwickl - Schauspiel Hannover

Premiere So 10.09.2023 um 19:00 Uhr, Ballhof Eins

„Es gibt kein geheimes Wissen, das uns zu Müttern macht. Aber jeder erwartet, dass wir ab der Sekunde der Geburt nie einen Fehler im Umgang mit dem Kind machen, weil wir angeblich einen Instinkt dafür haben.“

 

Copyright: Kerstin Schomburg

Helene tut das Unfassbare: Wortlos steht sie vom Abendessen auf und stürzt sich vom Balkon. Ihre Familie steht unter Schock. Sarah, Helenes beste Freundin, möchte helfen und wird zur Stütze für den völlig überforderten Vater Johannes – nur, bis alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Denkt sie. Doch die Monate verstreichen. Sarahs eigenes Leben gerät wie selbstverständlich in den Hintergrund, und das brodelnde Gefühl der Wut bahnt sich den Weg an die Oberfläche.
Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut noch stärker, ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich. Sie macht das System für den Tod ihrer Mutter verantwortlich und beschließt, dem übermächtigen Gegner den Kampf anzusagen.

Es ist nicht das eine große und erschütternde Ereignis, das Mareike Fallwickls Protagonistin in Die Wut, die bleibt zu ihrer fast unglaublichen Tat treibt, sondern das ganz Alltägliche. Die Summe aus Überforderung, Einsamkeit, gesellschaftlicher Anforderung und Konditionierung, das fortwährende Überschreiten der eigenen Belastungsgrenze, das wohl viele Mütter gut nachvollziehen können. Radikal und erschütternd spannt Autorin Mareike Fallwickl einen großen Bogen über das moderne Frausein: von Mutterschaft zur Frage nach Kinderwunsch über den Gender-Care-Gap und den zerstörerischen Anspruch, allen Rollenmustern und Erwartungen gerecht werden zu müssen, hin zu einer jungen Generation, die bereit ist, all diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten über Bord zu werfen und zu befragen, was es heißt, heute eine Frau* zu sein und wie es gelingen könnte, mit althergebrachten Mustern zu brechen.

Jorinde Dröse arbeitete von 2002 bis 2016 als Regisseurin an verschiedenen deutschsprachigen Theatern, u.a. dem Schauspiel Frankfurt, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Bochum, dem Thalia Theater Hamburg und dem Maxim Gorki Theater, wo sie 2010–2013 Hausregisseurin war. Seit 2009 arbeitet Jorinde Dröse als Mutter und war 2017–2021 als Waldpädagogin und Homeschooling-Teacher tätig. Im Jahr 2022 nahm Jorinde Dröse ihre Arbeit als Regisseurin wieder auf und inszeniert nun erstmals am Schauspiel Hannover.

Regie Jorinde Dröse
Bühne Katja Haß
Kostüme Juliane Kalkowski
Musik Jörg Kleemann
Choreografie Suzan Demircan
Dramaturgie Johanna Vater

Mit
Johanna Bantzer,
Sophie Casna,
Fabian Dott,
Nellie Fischer-Benson,
Anja Herden,
Max Landgrebe,
Yasmin Mowafek,
Hanh Mai Thi Tran

 

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