Zwei lieben sich, und zwei versuchen, das zu verhindern. Amadigi liebt Oriana. Die Zauberin Melissa aber ist besessen verliebt in Amadigi. Immer wieder verfangen er und Oriana sich in dem Geflecht von Intrigen, das Melissa um sie spannt. Und fatalerweise gibt es auch noch einen verzweifelten Verehrer Orianas: Dardano, der, getrieben von unerfülltem Begehren, den Dolch gegen seinen Freund Amadigi erhebt.
Entstanden nach dem Durchbruch mit »Rinaldo«, kreiert Händel eine Zauberoper voller Spannung und mit einer packenden Handlung, in der die Charaktere eine Fülle an Gefühlsextremen durchleben. Regisseur und Ausstatter Hinrich Horstkotte inszeniert dieses intensive Kammerspiel mit Reminiszenzen an die barocke Bildwelt, Sensibilität, Abwechslungsreichtum und visueller Erfindungskraft.
Hinrich Horstkotte, der in der vergangenen Spielzeit mit seinen Inszenierungen von »Ariadne auf Naxos« und »Rigoletto« das Theater Ulm bereicherte, bringt nun eine Rittergeschichte mit unzähligen Mitteln der Theaterkunst auf die Bühne des Großen Hauses. »Amadigi di Gaula« bezieht sich auf die in Europa überaus beliebten Ritterromane des 14. bis 16. Jahrhunderts, deren Verfasser jedoch nie ganz eindeutig waren. Ebenso ranken sich Mythen und Vermutungen um die Urheberschaft des Opernlibrettos. Die Musikwissenschaft nimmt an, dass es entweder von Giacomo Rossi stammt, der das Libretto zu Händels erster Oper »Rinaldo« verfasste, oder von Nicola Haym, der 1713 zusammen mit Händel an »Teseo« arbeitete.
Georg Friedrich Händels Barockoper wurde 1715 in London uraufgeführt, seine Interpretation des Werks brachte Hinrich Horstkotte bereits im Herbst 2021 am Staatstheater Meiningen zur Premiere, nun wird er die Oper mit einem neuen Ensemble in Ulm erarbeiten. Wieder zeichnet er für Regie, Bühne und Kostüm verantwortlich. Für die Produktion in Ulm benötigt er neben den Gewerken, die die magischen Kulissen justieren und die atemberaubend aufwendigen Kostüme anpassen, vier sängerische Ausnahmekönner für die fulminanten Gesangspartien: Sopranistin Maryna Zubko wird Zauberin Melissa Stimme und Leben geben, Mezzosopranistin I Chiao Shih de m Dardano, das Objekt der Liebe und des Hasses Oriana wird von Sopranistin Catalina Bertucci gesungen, Countertenor Benno Schachtner verleiht Amadigi Stimme und Gestalt.
»AMADIGI DI GAULA«
Opera seria in drei Akten von Georg Friedrich Händel
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In Kooperation mit dem Staatstheater Meiningen
Musikalische Leitung GMD Felix Bender (27.05., 01.06., 03.06., 09.07., 14.07.2023)
Musikalische Leitung Nikolai Petersen (25.06., 02.07.2023)
Inszenierung & Ausstattung Hinrich Horstkotte
Licht Johannes Grebing
Dramaturgie Natalie Broschat
Regieassistenz & Abendspielleitung Alma Gentile
Regieassistenz Eli Eisenmann
Studienleitung Nikolai Petersen
Musikalische Einstudierung Vincenzo De Lucia
Giordana Rubria Fiori
Giovanni Piana
Inspizienz Felix Goldbeck
Soufflage Uta Gerdum
Mit
Benno Schachtner (Amadigi) Catalina Bertucci (Oriana) Maryna Zubko (Melissa) I-Chiao Shih (Dardano (+Orgando))
Zusätzliche Rollen
Statisterie des Theaters Ulm
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm