Nachdem der Hirte David den Heerführer der feindlichen Philister, Goliath, mit einem Steinwurf niedergestreckt hat, zieht er als siegreicher Held in den israelitischen Hof ein. Der Jubel des Volks ist groß – zu groß für den Geschmack des zunächst ebenfalls begeisterten König Saul. Hin- und hergerissen zwischen Eifersucht und bodenloser Schwermut, die einzig Davids Harfenspiel lindern kann, setzt er dennoch bald alles daran, David aus dem Weg zu schaffen. Sauls Sohn Jonathan aber hält zu David, ebenso Tochter Michal. Als sich zuletzt auch Sauls zweite Tochter, Merab, zu David bekennt, beschließt der König Davids Tod. Die Prophezeiung aber sagt: Sauls Stern wird sinken, aufsteigen aber der des Hauses David.
Von strahlenden Triumphchören über das prophetische Wispern der gespenstischen Hexe von Endor bis zum würdevollen Trauermarsch – Händel bietet alles auf, um der dramatischen Geschichte des in sich zerrissenen Herrschers Saul musikalisch gerecht zu werden. Regisseur Axel Ranisch beschreibt im alttestamentlichen Stoff die Tragödie einer Familie, in der das unerwartete Auftreten eines jungen Außenseiters jede:n Grundfesten erschüttert. Die Stimme des Herren jedoch ist Fluch und Segen zugleich. [Bertolt Brecht]
Übrigens
Der Trauermarsch für König Saul wird bis heute bei zahlreichen Staatsbegräbnissen gespielt. Würdig und erlösend zugleich.
Libretto von Charles Jennens
Englisch
Musikalische Leitung
David Bates
Inszenierung
Axel Ranisch
Bühnenbild
Falko Herold
Kostüme
Alfred Mayerhofer
Dramaturgie
Johanna Wall
Chöre
David Cavelius
Licht
Michael Bauer
Saul
Luca Tittoto
David
Aryeh Nussbaum Cohen
Jonathan
Rupert Charlesworth
Michal
Nadja Mchantaf
Merab
Penny Sofroniadou
Hohepriester
Tansel Akzeybek
Hexe von Endor
Ivan Turšić
Geist Samuels
Stephen Bronk
Doeg
Ferhat Baday
Ein Amalekiter
Ferdinand Keller
Chor
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Orchester
Weitere Vorstellungen im Mai und Juni, letzte Vorstellung in dieser Spielzeit am 10. Juni.
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)