Aber trägt dieses Modell? Wo findet heute Unterordnung statt, wo Radikalisierung, wo Männlichkeit? Ein moderner Woyzeck – einer, der abdriftet, der in Online-Männerforen und Pick-up-Artist-Kursen nach virtueller Autorität sucht, der sich von einem Professor mit Männlichkeitsbildern und Proteinshakes füttern lässt. Einer, der sich verzweifelt nach Nähe sehnt und sich doch aktiv von seiner Menschlichkeit abspaltet, Stück für Stück. Einer, der zum Täter wird, weil es einfacher ist, zu verletzen als verletzlich zu sein. Wo bleibt da Platz für Marie? Hat sie diese Geschichte nicht schon längst verlassen?
Regisseur und Autor Brian Bell untersucht in seiner Fassung das Dramenfragment auf seine Heutigkeit und forscht dabei nach Männlichkeit, Einsamkeit, Zärtlichkeit, Gewalt. Jeder Mensch ist ein Abgrund – und der Abgrund blickt zurück.
Hinweis zum Inhalt
In diesem Theaterstück werden körperliche Übergriffigkeit, Manipulation durch Autoritätspersonen und Mobbing dargestellt sowie sexualisierte Nacktheit in einer Szene auf der Videoebene gezeigt.
Adaption von Brian Bell.
Woyzeck Julian Trostorf
Andres Andreas Klopp
Doktor Thomas Georgi
Regie Brian Bell
Bühne & Kostüme Daniel Unger
Dramaturgie Lea Mantel
Regieassistenz & Abendspielleitung Lisa Schiefelbein
Technische Leitung & Licht Malte Hurtig
Bühnentechnik Henry Mampe
Video Clemens Walter
Weitere Vorstellungen
24.05. / 25.05. / 26.05. /
09.06. / 10.06./ 13.06. / 14.06. um 20:00 Uhr
Informationen & Karten: Tel: 030/ 313 12 07 oder www.vaganten.de
Kartenpreise: 22,- €/ 16,- € ermäßigt 8,- €