Therapien, Coaching und die Kultur der Selbsthilfe haben in den letzten Jahrzehnten grosse Verbreitung gefunden und beeinflussen unser kulturelles und emotionales Leben stark. Psychische Erkrankungen werden im Zuge dieser Entwicklung zunehmend entstigmatisiert, gleichzeitig wächst ein riesiger Markt an Coaching- und Beratungsangeboten. In jedem Lebensbereich kann man durch entsprechende Angebote an sich arbeiten, um dadurch sein bestes Selbst zu werden und sein ganzes Potenzial anzuzapfen. Im Umkehrschluss scheint jede*r auch selbst dafür verantwortlich, diese Möglichkeiten zu nutzen - oder mit den Konsequenzen zu leben, darauf zu verzichten.
In ihrer Lecture Performance «YES! YES! YES!» orientieren sich Corinne Maier und Ntando Cele an berühmten Coaches und ihren Aussagen und es könnte durchaus sein, dass manche Zuschauer*innen ungeahnte, ungeplante Transformationsmomente durchlaufen.
Am 15.4. findet im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch mit Alexander Fischer und Beteiligten der Produktion zu den unterschiedlichen Formen und Formaten der Beeinflussung im Bereich der Arbeit an sich selbst und ihren Einfluss auf unseren Alltag statt. Alexander Fischer ist Assistent am Lehrstuhl für Praktische Philosophie an der Universität Basel. Ausserdem ist er psychotherapeutisch und beraterisch tätig.
Ntando Cele wurde in Südafrika geboren und lebt in Bern. Sie studierte Schauspiel in Durban und hat einen MA in Theater von DasArts, Amsterdam. In ihren Performances mit Manaka Empowerment Prod. lässt sie auf einzigartige Weise die Grenzen zwischen physischem Theater, Videoinstallation, Stand Up-Comedy und Performance verschwimmen.
Corinne Maier lebt und arbeitet als Regisseurin, Performerin und Kulturvermittlerin in Basel. Sie studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim, ist Mitbegründerin des Theaterkollektivs magic garden und stand zunächst selbst auf der Bühne. Seit über zehn Jahren inszeniert sie, zuletzt «Die Zufügung/Über das Altern und den Tod hinaus». Ausgedehnte Expeditionen und Recherchen stehen am Anfang ihrer oft dokumentarischen Theaterarbeiten.
zwei weitere Vorstellungen folgen am 15. und 16. April.