Doch K. kämpft beharrlich um seine Anerkennung, um die Legitimation seiner Existenz. Dabei ist er undurchsichtigen Hierarchien ausgeliefert und wird abgefertigt von Beamten und Funktionären, die alle einem fremden Willen unterworfen scheinen. Das nahegelegene Schloss offenbart sich als eine überaus komplexe, undurchdringliche Behörde, die K. bis zuletzt die eindeutige Auskunft über seinen Status verweigert.
Scheinbare Verbündete, wie die Kellnerin Frieda und der Schlossbote Barnabas, geben K. Hoffnung, sowohl auf eine Verbindung zum Schloss als auch auf menschliche Nähe. Doch in einer Welt, deren Gesetze K. nicht zu entschlüsseln vermag, droht er sich selbst zu verlieren, denn wer oder was er für sich und die anderen ist, bleibt bis zuletzt in der Schwebe.
Das Schloss, Franz Kafkas 1926 posthum veröffentlichter letzter Roman, gehört zu den großen des 20. Jahrhunderts. Trotz vielfältiger Interpretationsversuche entzieht sich seine Fragment gebliebene Erzählung der Eindeutigkeit und bleibt so seine geheimnisvollste.
Hüseyin Michael Cirpici
Inszenierung
Trixy Royeck
Bühne und Kostüme
Thomas Blockhaus
Dramaturgie