
Eine Wuppertaler Zauberflöte sollte es werden, dieser Entschluss stand für den Opernintendanten Berthold Schneider bereits zu Beginn der Programmplanung fest. Einen Partner hierfür hat er in Regisseur Bernd Mottl gefunden, der mit dieser Produktion sein Debüt am Haus gibt. Mottl deutet das Wuppertaler Opernhaus als jenen Tempel um, der Gegenstand von Streit und Machtintrigen zwischen der Königin der Nacht und Sarastro ist. Momente opulenten Ausstattungstheaters stehen neben modernem Spiel, das auch den Einsatz neuer Medien einschließt. Die von Jörn Hartmann erstellten Videos werden dabei fast ein Drittel der Aufführung ausmachen – und dies nicht als Beiwerk, sondern als zentrales ästhetisches Mittel und als Brücke für Handlungsstränge, die in der Lebensrealität der Wuppertaler stattfinden, beispielsweise am Döppersberg oder auf der Nordbahntrasse. Es ergeben sich faszinierende Übergänge zwischen realem Spiel und digitaler Fiktion.
Für Bernd Mottl ist ›Die Zauberflöte‹ Volkstheater, sodass sowohl Fans moderner Inszenierungen als auch Opernliebhaber_innen auf der Suche nach klassischen Lesarten auf ihre Kosten kommen. Die Symbiose zwischen Märchen und Realität wird nicht zuletzt durch die Bühne und Kostüme von Friedrich Eggert geschaffen, den eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur verbindet. Sein stellenweise bewusst kulissenhaftes Bühnenbild greift die Ästhetik der weltbekannten Entwürfe Karl Friedrich Schinkels zu Mozarts Singspiel in großer Bewunderung – aber auch in ironischer Brechung – auf.
George Petrou ist in der Rolle der Musikalische Leitung zwar erstmalig an der Oper Wuppertal zu erleben, war aber bereits für einen Meisterkurs des Opernstudio NRW am Haus tätig. Für seine u.a. bei Decca erschienenen Aufnahmen erhielt George Petrou bedeutende Auszeichnungen wie den Gramophone-Editor’s Choice, Diapason d’Or und den Echo Klassik.
Prinzessin Pamina, die Tochter der sternflammenden Königin, ist von Sarastro entführt worden. Prinz Tamino soll sie in Begleitung des Vogelfängers Papageno befreien. Mit Hilfe des magischen Glockenspiels und der Zauberflöte überwinden die beiden sämtliche Gefahren. Doch was ist gut, was ist böse? Plötzlich ist das nicht mehr klar.
Die Inszenierung kommt später in der Spielzeit auch in einer verkürzten Fassung für Schulklassen in der Reihe »Große Oper Klein« zur Aufführung. Unter dem Titel »Seitenwechsel« übernimmt dann am Ende der Saison statt unseres Sinfonieorchesters mit dem Instrumental-Verein Wuppertal erstmals ein Laienorchester bei einer Opernaufführung den Orchesterpart (Termine s.u.).
Um den Spielbetrieb trotz der Pandemie wieder aufzunehmen und gleichzeitig die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten, haben sich einige organisatorische Änderungen beim Besuch des Opernhauses ergeben. Informationen zu unseren Corona-Schutzmaßnahmen finden Sie unter wuppertaler-buehnen.de/corona
Musikalische Leitung: George Petrou
Inszenierung: Bernd Mottl
Bühne und Kostüme: Friedrich Eggert
Video: Jörn Hartmann
Chor: Markus Baisch
Dramaturgie: Sina Dotzert
Besetzung:
Sarastro: Sebastian Campione
Tamino: Sangmin Jeon
Sprecher, 2. Priester, 2. Geharnischter: Timothy Edlin, Philipp Kranjc
1. Priester, 1. Geharnischter: Adam Temple-Smith
Königin der Nacht: Nina Koufochristou
Pamina: Ralitsa Ralinova
1. Dame: Palesa Malieloa, Elena Puszta
2. Dame: Iris Marie Sojer
3. Dame: Joslyn Rechter
Papageno: Simon Stricker
Ein altes Weib (Papagena): Anne Martha Schuitemaker
Monostatos: Mark Bowman-Hester
3 Knaben: Knabensolisten der Wuppertaler Kurrende
Opernchor der Wuppertaler Bühnen
Sinfonieorchester Wuppertal
Ticket- und Abohotline: +49 202 563 7666
KulturKarte, Kirchplatz 1, Wuppertal
kulturkarte-wuppertal.de
Ab Sa. 26. September 2020 mit ›Share Your Opera‹
Weitere Termine:
So. 20. September 2020, 18 Uhr, Opernhaus
Sa. 26. September 2020, 19:30 Uhr, Opernhaus
Fr. 16. Oktober 2020, 19:30 Uhr, Opernhaus
Sa. 24. Oktober 2020, 19:30 Uhr, Opernhaus
So. 25. Oktober 2020, 16:00 Uhr, Opernhaus
So. 6. Dezember 2020, 18 Uhr, Opernhaus
Sa. 12. Dezember 2020, 19:30 Uhr, Opernhaus
Sa. 30. Januar 2021, 19:30 Uhr, Opernhaus
Mo. 5. April 2021, 16 Uhr, Opernhaus
Sa. 17. April 2021, 19:30 Uhr, Opernhaus
Mi. 30. Juni 2021, 11 Uhr, Opernhaus, als verkürzte Fassung in der Reihe »Große Oper Klein«
Do. 1. Juli 2021, 11 Uhr, Opernhaus, als verkürzte Fassung in der Reihe »Große Oper Klein«
So. 4. Juli 2021, 16 Uhr, Opernhaus, mit Laienorchester in der Reihe »Seitenwechsel«
Weitere Informationen unter oper-wuppertal.de