Doch nichts scheint die Unbekümmertheit Karl Erdmanns erschüttern zu können – nicht einmal die Aussicht auf ein bevorstehendes Duell. Inmitten der Buhler um die Gunst Danielas scheint ihn dieses vielmehr kurzzeitig interessant zu machen.
Eduard von Keyserling, dessen Tod sich 2018 zum hundertsten Mal jährte, seziert eine Gesellschaft der Dekadenz. Ähnlich dem überreifen Obst, das Keyserling bildreich beschreibt, ist sie faul und weich – ohne Kern und Substanz. Der nahende Untergang ist allgegenwärtig in diesem von Keyserling mit feiner Ironie beschriebenen Mikrokosmos, der sich vergeblich von der Außenwelt abzuschotten sucht.
Babara Bürk adaptiert diese atmosphärisch dichte Erzählung als musikalisches Schauspiel für die Bühne.
Regie Barbara Bürk
Ausstattung Anke Grot
Musik Markus Reschtnefki
Dramaturgie Ursula Thinnes
mit Christina Geiße, Fridolin Sandmeyer, Michael Schütz, Melanie Straub, Wolfgang Vogler, Eicke Hackmann*, Julia Pitsch*
*Studiojahr Schauspiel
die nächsten Vorstellungen: 22. Februar, 11. und 26. März 2020
Das Bild zeigt Eduard von Keyserling