Nach dem Ende ihrer grandiosen Bühnenkarriere unterrichtete die gefeierte Ausnahmekünstlerin junge Gesangsstudenten und erwartete von ihnen ebensoviel Perfektion, kompromisslose Selbsthingabe, gnadenlose Disziplin und selbstbewusste Zielstrebigkeit, wie es jahrzehntelang ihr eigenes Credo gewesen war. Die „primadonna assoluta“ lebte für ihre Kunst, der sie alles zu opfern bereit war. Eine Kindheit in Armut, eine von Konkurrentinnen und der Presse belauerte Karriere, ihre unglückliche Liebe zu Aristoteles Onassis. In der Kunstfigur Maria Callas verschmelzen die Tragik ihres privaten Lebens sowie das ihrer Bühnenfiguren zu einer faszinierenden Symbiose, die bis heute der Nährboden für den Fankult rund um die Diva ist.
Mit der Inszenierung von Peter Eötvös eindringlichem Musiktheater „Der goldene Drache“ am Theater Krefeld und Mönchengladbach hatte Petra Luisa Meyer zuletzt für große Beachtung bei Publikum und Presse gesorgt. In der Kritikerumfrage der Welt am Sonntag war ihre Inszenierung mehrfach als beste der Saison 2018/19 nominiert worden.
Jetzt dürfen sich die Zuschauer auf eine neue Arbeit der Regisseurin freuen: Terrence McNallys Schauspiel „Meisterklasse“ widmet sich einer Station im Leben der berühmten griechischen Sopranistin Maria Callas. Es zeigt die Operndiva als unerbittliche Gesangslehrerin, die ihren Schülern absolute Perfektion, kompromisslose Selbsthingabe und gnadenlose Disziplin abverlangt – so, wie es jahrzehntelang ihr eigenes Credo gewesen war.
Neben Schauspielerin Eva Spott als Maria Callas sind Mitglieder des Opernstudios Niederrhein und des Jungen Theaters Krefeld und Mönchengladbach zu erleben, die in den Rollen der Gesangsschüler bekannte Arien aus dem Opernrepertoire präsentieren werden. „Meisterklasse“ ist eine gelungene Symbiose aus Schauspiel und Operngesang.