Gmürs Uraufführung trägt den Titel „45“. Er bezieht sich auf jene 45 Zentimeter, die ein Mensch in alle Richtungen als persönlichen Raum empfindet. Die Überschreitung und Wiederherstellung dieser Grenze bedeutet Nähe, Berührung und Distanz – liebevoll oder getragen von Gewalt. Damian Gmür: „Was passiert, wenn dieser Raum massiv erweitert wird? Wie lassen sich dann Zustände, Bedürfnisse und Geschehnisse von Berührung über Bewegungen generieren?“ Bis zur Grenze lotet der Schweizer in seinem neuen Stück „45“ aus, was Tanz ausmacht: Energie, Rhythmus und Dynamik; starker Ausdruckswille, neue Formen und Abstraktion - Tanz als einmaliges Ereignis, hoch abstrakt und tief eigene Empfindungswelten treffend.
Damian Gmür, geboren und aufgewachsen in der Schweiz, arbeitete als Tänzer in internationalen Engagements, u.a. bei der Iceland Dance Company, der Tanzkompanie Staatstheater Oldenburg/MS Schrittmacher Berlin, Staatstheater Darmstadt, Theater Bern und Theater St. Gallen. Er tanzte außerdem in Werken von Gregor Zöllig, Johannes Wieland, Roberto Olivan, Guy&Ronnie, Nils Christe, Örjan Anderson, Philippe Blanchard, Richard Wherlock, Tamas Juronics, Gonzalo Galguera, Martin Stiefermann und Mei Hong Lin. Seit 2017 ist der international tätige Gastlehrer und Dozent Trainings- und Probenleiter und stellvertretender Ballettdirektor am Theater Pforzheim. „45“ (2020) ist nach „Drift“ (2017) und „Wolken die uns nicht tragen“ Gmürs dritte Uraufführung für das Ballett Theater Pforzheim. Gemeinsam mit Guido Markowitz schuf er zudem die Site Specific-Arbeiten „Schwimm, wenn Du kannst!“ (2017) im Emma Jäger-Bad und „Perfekt unperfekt“ (2018) im Schmuckmuseum.
Mit großer Neugierde darf man des Weiteren der ersten Arbeit des aus der Mongolei stammenden Tänzers und Choreografen Odbayar Batsuuri für eine zeitgenössische Ballettcompagnie begegnen. Batsuuri ist Absolvent renommierten Palucca Hochschule für Tanz Dresden, mit der das Ballett Theater Pforzheim seit einigen Jahren kooperiert, und gilt als hochtalentiert. Seine Uraufführung wird zugleich seine Abschlussarbeit werden.
Dauer des Abends: 60 Minuten ohne Pause
„Changes“
Neue Tanzwerke von Damian Gmür und Odbayar Batsuuri
45
Choreographie – Damian Gmür
Tänzer* – Yannis Brissot, Alex Ferro, Abraham Iglesias Rodriguez, Hyeun Woo Bae, Stella Covi, Fabienne Deesker,; Soraya Leila Emery, Selene Martello
Musik – Collage
Kostüme – Katharina Andes
N.N.
In Kooperation mit der Palucca Hochschule Tanz Dresden
Choreographie – Odbayar Batsuuri
Odbayar Batsuuri stammt aus der Mongolei und lebt seit mehreren Jahren in Dresden, wo er als Studierender im Master-Studiengang Choreographie an der Palucca Hochschule für Tanz bereits mit mehreren Arbeiten u.a. für die Tanzwoche Dresden 2019 oder das American Dance Festival in Durham North Carolina auf sich aufmerksam machte.
Tänzer – Mei Chen, Alba Valenciano Lopez, Dario Wilmington/Hyeon Woo, Willer G. Rocha/Mariana Filipa Rodriguez Romao.
Die Kreation und Besetzung der einzelnen Werke erfolgte gemäß der derzeit geltenden Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Schichtsystem mit festen Teams unter Einhaltung der derzeit geltenden Abstandsregeln und Hygienevorschriften.
Kostüme – Ulrike Wenk
weitere Vorstellung am Freitag, 3. Juli 2020