Schon jung engagierte sie sich tatkräftig für ein neues Rollenverständnis der Frau und für ihre Sichtbarkeit in einer von Männern dominierten Kunstszene. Auch mit ihrem künstlerischen Schaffen wurde Stephanie Hollenstein wahrgenommen. Sie liebte Frauen und zog als Mann verkleidet in den ersten Weltkrieg; ihr früher Eintritt in die NSDAP lässt auf ihre Faszination für die Weltanschauung des Nationalsozialismus schließen. Nach 1938 nutzte sie die Gelegenheit, sich als Funktionärin im Kunstbetrieb des Regimes Einfluss zu sichern. Die Ausgrenzung bis hin zur Deportation und Ermordung von bisherigen Weggefährtinnen nahm sie in Kauf.
Thomas Arzt führt uns in seinem Theatertext die Komplexität dieser Vorarlberger Künstlerpersönlichkeit vor Augen und entwirft ein Bild der Hollenstein, das nicht nur von ihrer Energie und Stärke, sondern auch von ihrer Widersprüchlichkeit und ihren Abgründen erzählt.
Regie Tobias Wellemeyer
Bühne und Kostüm Ines Burisch
Musik Jan Kersjes
Dramaturgie Ralph Blase
Regieassistenz Angela Dockal
Ausstattungsassistenz Lilli Löbl
Inspizienz Eva Lorünser
Mit Heide Capovilla
Felix Defèr
Katrin Hauptmann
Luzian Hirzel
Christoph Hohmann
Maria Lisa Huber
Johanna Köster
Matinee So 1.März 2020, 11.00 Uhr, T-Café