Grau ist keine Farbe ist ein Stück über Mobbing. Wir erleben vier Jugendliche in einer Gruppendynamik, die sich verselbständigt: Wie hat das alles angefangen? Es war doch nur ein Spruch, ein Lachen, eigentlich ein Kompliment. Plötzlich hatte sie diesen Schatten. Und der wuchs und wuchs. Trügerische Sommerstimmung verfängt sich in einem Netz aus Liebe, Freundschaft, Verrat, Enttäuschung und Angst. Auf der Schwelle zum Erwachsenwerden kämpft hier jede*r mit den eigenen Dämonen: Ob Nixon (Amos Detscher), der sich alleine fürchtet, im „Scheiß Dunklen Scheiß Wald“, oder Dino (Valentin Schröteler), der mit der Verantwortung für den Campingplatz-Kiosk seiner Mutter überfordert und zudem unglücklich in Salvia (Lisa Brinckmann) verliebt ist. In dieses Gefüge tritt Merkur (Christine Smuda) hinein, die Neue, die letztes Jahr noch nicht da war. Sie ist fleißig, sie weiß, was sie will, und sie sagt, was sie denkt.
Bocki, Eis und Pizzasnack
In chronologischer Handlung folgen wir den vier Hauptfiguren des Stücks durch sommerliche Hitze: Bocki, Eis und Pizzasnack in Händen und Mündern der anderen Campingplatzgäste. Das Meer kann man förmlich riechen. Wir erleben, wie die Stimmung kippt, wie Geschädigte und Tatverantwortliche aus dem Kreis der Gruppe hervortreten, verletzt werden oder auch Positionen ändern. Immer mit dabei, die anderen Urlauber*innen, Zeugen*innen des Geschehens als Chor der „Augen“:
Dort ist es passiert / Dort haben wir es gesehen / Was es war, steht noch zur Debatte / Wir hatten damit nichts zu tun / Wir gucken nur / Wir wollen uns erholen / In diesem Juli wurde es sehr früh sehr heiß / Das Bild flimmerte vor Hitze / Und aus dem Flimmern trat ein Mädchen / Merkur / Sie hatte eine Tasche dabei / Für sechs Wochen / Sechs Wochen Sommerferien / Sechs Wochen Paradies
Es ist bereits die vierte Zusammenarbeit des Duos Buschmann/Schopf, die Regisseurin Inda Buschmann als beflügelnd bezeichnet. Sie verstünden es, gemeinsam auf die Suche zu gehen und eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Nach einem Austausch über persönliche Geschichten und Mobbingerfahrungen, schloss sich eine Recherchephase an, die auch eine Zusammenarbeit mit Klicksafe, einer Initiative zum Thema Cybermobbing einbezog.
Damit widmet sich Theater Strahl mit Grau ist keine Farbe nach dem Erfolgsstück Spaaaß – Wer bestimmt, was lustig ist bereits zum zweiten Mal dem Thema Mobbing. Spaaaß lief nach 12 Jahren und über 450 Vorstellungen im Juni 22 zum letzten Mal.
Regie: Inda Buschmann
Ausstattung: Stephanie Dorn
Musik: Valentin Schroeteler
Theaterpädagogik: Joanna Mandalian
Regieassistenz: Kathrin Reindl
Es spielen: Lisa Brinckmann, Amos Detscher, Valentin Schroeteler, Christine Smuda
Spieltermine: 23.9. (Öffentliche Probe), 06.10. (Öffentliche Probe), 13.10. (Premiere) sowie 15., 17., 18. & 19.10 sowie 22., 23. & 24.11
Tickets & Infos: (030)69599222 | tickets@theater-strahl.de | www.theater-strahl.de