Der Autor Thomas Köck, sprachmächtiger Experte für Gegenwartserkundung und Zukunftsforschung hat einen Zwischenruf, eine Art Abgesang der aussterbenden Arten geschrieben: „und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr“. Neben der Weißfußkaninchenratte, der Zwergameise und über hundert weiteren Arten spricht auch die Wimpernfledermaus. „Eine Erinnerung an die Zukunft, die wir nie erreichen werden“ – weil wider besseren Wissens und die Warnungen des Weltklimarats überhörend, immer noch viel leichter das berühmte „Weiter so!“ gewinnt.
Wie weit sind wir eigentlich vom Abgrund entfernt? Gibt es ein richtiges Leben im falschen? Es ist ein Singen und Tanzen auf dem Vulkan. Oder besser: auf unserer Erde, die existenziell bedroht ist, wenn wir Menschen nicht fähig sind, angemessen zu handeln. „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist…“ war schon immer eine verführerisch ungute Losung. In Zeiten wie diesen ist das Postulat der Unveränderbarkeit eine Bankrotterklärung aus Bequemlichkeit, die die Operette in ein Requiem für unseren Planeten kippen lässt.
Theater- und Opernregisseurin Anna-Sophie Mahler, die Dörte Hansens „Mittagsstunde“ auf die Bühne des Thalia gebracht hat, wird sich musikalisch-theatral der „Fledermaus“ nähern, deren betörend schöne Musik ein bitterböses Desaster begleitet.
Regie
Anna-Sophie Mahler
Musikalische Leitung und Arrangements
Arno Waschk
Bühne
Katrin Connan
Kostüme
Pascale Martin
Sounddesign
Albrecht Ziepert
Chorleitung
Uschi Krosch
Dramaturgie
Julia Lochte
Mit
Felix Knopp (Gabriel von Eisenstein)
Gabriela Maria Schmeide (Rosalinde)
Victoria Trauttmansdorff (Adele)
Odin Biron (Prinz Orlofsky)
Julian Greis (Alfred)
Björn Meyer (Dr. Falke)
Cathérine Seifert (Frosch)
Live-Musik
Arno Waschk (Klavier, Keyboard)
Jakob Neubauer / Bernd Butz (Akkordeon)
Edgar Herzog / Marc Löhrwald / John Thrower (Klarinette, Flöte, Saxophon)
David Channing / John Thrower (Klarinette, Flöte, Saxophon)
Jonathan Göring / Mareike Eidemüller (Schlagwerk)
Und
Kammerchor Klub Konsonanz