Die Operette, wörtlich übersetzt "Kleine Oper", ist ein musikalisches Bühnenwerk, das wohl aus dem Singspiel, nicht jedoch - wie man aus dem Namen schließen könnte - aus der Oper entstand. Vielmehr wollte die Operette die herkömmliche klassische Oper mit heiterem Inhalt und flotten Rhythmen auf die Schippe nehmen.
Die neue Musikgattung entstand parallel in Frankreich und in Wien. 1858 wurde in Paris die Operette "Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach mit großem Erfolg aufgeführt.
Danach konnte auch die Wiener Operette große Erfolge erzielen. Komponisten wie Franz von Suppé, Johann Strauß, Karl Millöcker oder Carl Zeller wurden durch ihre Operetten sehr berühmt. Auch in Berlin fasste die Operette schließlich Fuß und Komponisten wie Richard Heuberger, Franz Lehár, Leo Fall, Walter Kollo oder Leon Jessel konnten ihre Werke zu großem Erfolg führen.
Die Glanzzeit der Operette dürfte um die Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert gewesen sein. Nach dem 1. Weltkrieg wurde sie von der Revue verdrängt. Jedoch konnten auch in den 20er Jahren und bis nach dem 2. Weltkrieg noch Erfolge erzielt werden.
Allerdings wurden jüngere Kompositionen dann eher als Singspiel bezeichnet (z.B. Der Vetter aus Dingsda, Im weißen Rössl). Später wurde die Musikgattung Operette dann vollständig vom Musical verdrängt.