Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung der Oper „The Circle“ von Ludger Vollmer nach dem Roman von Dave Eggers im Deutschen Nationaltheater WeimarUraufführung der Oper „The Circle“ von Ludger Vollmer nach dem Roman von Dave...Uraufführung der Oper...

Uraufführung der Oper „The Circle“ von Ludger Vollmer nach dem Roman von Dave Eggers im Deutschen Nationaltheater Weimar

Premiere am Samstag, 04. Mai 2019, 19.30 Uhr

Im Großen Haus des DNT Weimar erlebt die als Auftragswerk entstandene Oper „The Circle“ von Ludger Vollmer ihre Uraufführung. Diese basiert auf dem kontrovers diskutierten gleichnamigen Bestseller von Dave Eggers. In seinem 2013 veröffentlichten Roman entwarf der US-amerikanische Autor ein heute in vielen Aspekten bereits wahr gewordenes Zukunftsszenario, in dem ein übermächtiger Internetkonzern immer tiefer in sämtliche Lebensbereiche eindringt.

 

Copyright: Candy Welz

Schritt für Schritt nimmt dieser den Menschen jegliche Privatsphäre zugunsten einer optimierten Gesellschaft, die sich in absoluter Transparenz selbst reguliert: Eine Welt, die nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer sein soll. So die Vision des ‚Circle‘, der auch Mae Holland erliegt. Die junge Frau hat einen der begehrten Jobs in dem angesagten Unternehmen, einer Mischung aus Google, Facebook, Amazon und Co., bekommen. Voller Begeisterung für die sich ihr bietenden Möglichkeiten macht sie schnell Karriere und wird schon bald zur Vorzeigefigur der Firma, deren Dogmen sie sich vollständig unterwirft: »Geheimnisse sind Lügen. Teilen ist heilen. Privatsphäre ist Diebstahl.« Doch um welchen Preis…

Wohin steuert die Gesellschaft, wenn wir uns unkritisch den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters hingeben? Wie auch der Roman provoziert die Oper (Libretto: Tiina Hartmann) zum Nachdenken darüber, welche Schattenseiten der technologische Fortschritt und die Errungenschaften des Internets mit sich bringen und wie weit jede*r Einzelne bereit ist, sich dem auszuliefern. Die dramatischen Potentiale der Handlung sind dabei in einer zupackenden Musiksprache zugespitzt, die durch ein energiegeladenes Klangidiom das Publikum emotional involviert und direkt mit ihm kommuniziert.

Die musikalische Leitung der Uraufführung hat Generalmusikdirektor Kirill Karabits, Regie führte Andrea Moses.

Kirill Karabits    (Musikalische Leitung)
Andrea Moses    (Regie)
Raimund Bauer    (Bühne)
Svenja Gassen    (Kostüme)
René Liebert    (Video)
Hans-Georg Wegner    (Dramaturgie)

Besetzung
Sayaka Shigeshima    (Mae)
Heike Porstein    (Annie)
Oleksandr Pushniak    (Mercer)
Jörn Eichler    (Francis)
Ray Chenez    (Kalden / Ty)
Daeyoung Kim    (Eamon Bailey)
Sebastian Kowski    (Tom Stenton)
Heain Youn    (Dr. Villalobos)
Gisela Boigk    (Senatorin Santos)
Jens Schmiedeke    (Dan)
Chang-Hoon Lee    (Maes Vater)
Anne-Kathrin Doormann    (Maes Mutter)
Annegret Schodlok / Tatjana Winn    (zwei Cherokee-Frauen)
Xiaoyu Wei    (Alistair)
Soyoung Park / N.N. (Denise)
Chong Ken Kim    (Josiah)
Silvia Schneider / Soyoung Park    (Helena)
Susann Günther    (Gretchen Karapcek)
Klaus Wegener    (Theologe)
Karine Minasyan    (Kundin 1)
Rita Feuerherdt    (Kundin 2)
Taehwan Kim    (Kunde 1)
Jong-Kwueol Lee    (Kunde 2)
Walter Farmer Hart    (Jasper)

sowie der Opernchor des DNT Weimar und ein Extrachor aus Studierenden der HfM FRANZ LISZT Weimar.

Es spielt die Staatskapelle Weimar.

Vor der Premiere gibt es am Samstagnachmittag ab 16 Uhr im Foyer unter der Überschrift „Geheimnisse sind Lügen“ ein Gespräch mit dem Autor Dave Eggers. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei

Weitere Vorstellungen folgen am 10. und 24.05., 09. und 20.06 sowie in der Spielzeit 2019/2020

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

IM GESPENSTISCHEN NACHTZIRKUS --- "Das Rheingold" von Richard Wagner in der Staatsoper Stuttgart

Stephan Kimmig verlegt die Handlung von Wagners "Rheingold" in einen unheimlichen Nachtzirkus. Das merkt man schon gleich zu Beginn, wenn die Rheintöchter so ganz ohne Wasser Alberich verführen und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑