Der Leipziger Stepptänzer Sebastian Weber erforscht in LONG RUN nicht weniger als seine eigene Rolle als weißer Mann in einer Schwarzen Kunstform. Entstanden ist ein Stück über kulturelle Aneignung und Identität, über Verantwortung und Rassismus.
Eine ebenso autobiografische Erzählung von und mit XIAO KE zeigt sich in der Choreografie des Franzosen Jérôme Bel. Dahinter verbirgt sich auch die Geschichte des zeitgenössischen Tanzes in China: eine Künstlerin-Identität trifft auf die Identität einer ganzen Nation.
Die Produktion IMA der italienischen Choreografin Sofia Nappi traut sich an das seelische Gepäck, welches wir alltäglich mit uns herumschleppen und permanent neu sortieren statt es loszuwerden. IMA thematisiert, wie wir ehrgeizig in die Zukunft planen, wie hartnäckig wir an der Vergangenheit kleben und wie selten wir eigentlich mitten im Augenblick stehen.
Zum Festivalabschluss steht das Stück RUNNERS von Hippana.Maleta fast schon sinnbildlich für die Befreiung von jeglichem Suchen. Wir lassen uns ein auf die reale und gefühlte Geschwindigkeit von Zeit, indem wir nur der Bewegung, dem Spaß und dem Rhythmus auf der Bühne folgen.
Wir wünschen uns, dass auch Sie sich auf die Suche nach Identitäten, dem eigenen Erleben oder einfach nach dem passenden Abend in unserem Festivalspielplan begeben.
Die für den Festivalstart am 03. und 04. November angekündigten Vorstellungen PLAYBLACK der Choreografin Joana Tischkau müssen leider krankheitsbedingt ausfallen. Die Tickets können in der Tourist-Information Jena zurückgegeben werden.
Das Festival beginnt jetzt mit der Präsentation des Tanzfilms DANCER IN THE DARK von Lars von Trier am Sonntag, dem 05. November im Trafo.