Der todesmutige Schütze Wilhelm Tell muss erst von seinen Landsleuten zum Handeln getrieben werden, spielt er doch viel lieber die Rolle des braven Familienvaters. Erst als er selbst Opfer der Willkür des mit eiserner Hand regierenden Landvogts Geßler wird, greift er zur Waffe. Der riskante Schuss des berüchtigten Apfels vom Kopf seines Sohnes und schließlich die Tötung des Landvogts befreien die Schweizer von der Fremdherr-schaft und begründen Tells Heldenstatus. Doch ist Tell wirklich der strahlende Freiheits-held? Hatte seine Tat überhaupt eine politische Dimension? Tell legt jedenfalls seine Armbrust ab und nimmt sie nie mehr zur Hand.
Ideologisch missbrauchtes Heldendrama? Naives politisches Märchen über eine ge-glückte Revolution? Schillers erfolgreichstes Stück, das in Münster nach 1945 niemals gespielt wurde, ist in Zeiten, in denen freiheitliche Rechte wieder bedroht sind, von neuer Brisanz.
Inszenierung: Frank Behnke
Bühnenbild: Peter Scior
Kostüme: Cornelia Kraske
Video: Sven Stratmann
Musik: Malte Preuß
Dramaturgie: Michael Letmathe
Mitwirkende:
Herrmann Gessler/ Johannes Parricida (Christoph Rinke), Freifrau von Attinghausen (Regine Andratschke), Berta von Bruneck (Andrea Spicher), Ulrich von Rudenz (Paul Maximilian Schulze), Werner Stauffacher (Ilja Harjes), Walter Fürst (Wilhelm Schlotte-rer), Wilhelm Tell (Jonas Riemer), Arnold von Melchthal (Louis Nitsche), Gertrud/ Hed-wig (Ulrike Knobloch), Konrad Baumgarten (Dominik Paul Weber), Rösselmann Frank-Peter Dettmann
Weitere Vorstellungen im Oktober:
Samstag, 6. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Dienstag, 9. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Freitag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Freitag, 26. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Donnerstag, 18.Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 28.Oktober, 15.00 Uhr, Großes Haus