
Doch Wagner konzipierte seine Nibelungen-Dichtung ausgerechnet von Siegfrieds Tod aus, so der ursprüngliche Titel der späteren Götterdämmerung. Die politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Umwälzungen seiner Zeit veranlassten ihn dazu, den Stoff um die Vorgeschichten zu erweitern und damit ein einzigartiges Opus Magnum, seinen Ring des Nibelungen zu komponieren.
In der Götterdämmerung spitzt sich zu, was dem Ring, dem Machtsymbol schlechthin, seit Alberichs Fluch im Rheingold anhaftet: Er bringt allen, die ihn besitzen, den Tod und führt schließlich zum Untergang eines ganzen Imperiums. Siegfried, der furchtlose Held, anders als sein Vater Siegmund nun frei von Wotans Wille, ist sich der Verantwortung für dieses Liebespfand Brünnhildes jedoch nicht bewusst. Von Alberichs Sohn Hagen manipuliert, verspielt Siegfried leichtfertig den Ring, seine große Liebe und jede Chance auf Wiedergutmachung und Rettung der aus den Fugen geratenen Welt. Einzig Brünnhilde, durch Liebe und schmerzvolle Erfahrung gereift, überdauert den Untergang des machtzerfressenen, elitär-dekadenten und brutalen Gesellschaftssystems. Durch sie besteht die Möglichkeit der Hoffnung auf eine Zukunft.
Innerhalb von nur einem Jahr vollendet die Oper Chemnitz mit der Götterdämmerung den von vier Regisseurinnen neu inszenierten Ring des Nibelungen. Elisabeth Stöppler arbeitete u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, der Staatsoper Hannover, der Staatsoper Berlin, der Oper Frankfurt sowie der Semperoper Dresden. Für ihren in Gelsenkirchen realisierten Peter Grimes erhielt sie den Götz-Friedrich-Preis und den Förderpreis NRW. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist sie Hausregisseurin am Staatstheater Mainz.
Aufführung mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung / Musical Direction Guillermo García Calvo
Inszenierung / Direction Elisabeth Stöppler
Bühne / Scenic Design Annika Haller
Kostüme / Costume Design Gesine Völlm
Chor / Choir Stefan Bilz
Dramaturgie / Dramaturgy Susanne Holfter
Siegfried
Daniel Kirch
Gunther
Pierre-Yves Pruvot
Alberich
Jukka Rasilainen
Hagen
Marius Boloş
Brünnhilde
Stéphanie Müther
Gutrune / 3. Norn
Cornelia Ptassek
Waltraute
Anne Schuldt
1. Norn
Anja Schlosser
2. Norn / Wellgunde
Sylvia Rena Ziegler
Woglinde
Guibee Yang
Flosshilde
Sophia Maeno
Chor und Chorergänzung der Oper Chemnitz
Damen und Herren der Statisterie
Robert-Schumann-Philharmonie
Die nächsten Vorstellungen sind am 22. Dezember 2018 und sowie innerhalb des 1. „Ring“-Zyklus am 26. Januar 2019, jeweils 16.00 Uhr im Opernhaus Chemnitz.