Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Ring“-Projekt der Oper Chemnitz: "Die Walküre - Erster Tag aus dem Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner„Ring“-Projekt der Oper Chemnitz: "Die Walküre - Erster Tag aus dem...„Ring“-Projekt der Oper...

„Ring“-Projekt der Oper Chemnitz: "Die Walküre - Erster Tag aus dem Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner

Premiere: 24. März 2018, 16.00 Uhr im Opernhaus Chemnitz

Die Werke Richard Wagners waren stets ein wichtiger Schwerpunkt in der Chemnitzer Operntradition und brachten der Stadt den ehrenvollen Beinamen „Sächsisches Bayreuth“ ein. „Parsifal“ erlebte unmittelbar nach Ablauf der 30-jährigen Schutzfrist 1914 seine sächsische Erstaufführung im Chemnitzer Opernhaus, und mit „Parsifal“ wurde dieses Haus auch 1992 nach der Rekonstruktion wiedereröffnet. Ebenfalls 1914 war das Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ erstmalig in Chemnitz zu sehen und zog zuletzt von 2000 bis 2007 Publikum und Fachleute aus Nah und Fern in die sächsische Industriemetropole.

 

2018, im Jahr des 875. Stadtjubiläums von Chemnitz, will die Oper Chemnitz dem großen Komponisten mit einem Leuchtturm-Projekt erneut die Ehre erweisen: Innerhalb nur eines Jahres werden alle vier Teile des „Ring des Nibelungen“ als Neuinszenierung Premiere haben: Nach dem erfolgreichen Start mit „Das Rheingold“ am 3. Februar folgen nun „Die Walküre” am 24. März, „Siegfried“ am 29. September und „Götterdämmerung“ am 1. Dezember 2018. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der für den Zyklus entscheidende Impuls: die Frau. Frauen nehmen in Wagners „Ring“ zentrale Rollen ein, sind die tonangebenden Figuren – mit höchst unterschiedlichen Zielen.

Folgerichtig werden vier Regisseurinnen die Tetralogie auf die Bühne bringen. Verena Stoiber, Monique Wagemakers, Sabine Hartmannshenn und Elisabeth Stöppler werden die vier Teile des „Ring des Nibelungen“ auf ihre sehr individuellen Binnenstrukturen untersuchen. Dabei arbeitet jede Regisseurin mit einem eigenen Ausstatter-Team, so dass jeder Teil der Tetralogie einen separaten und ganz eigenen Blick auf die Geschichte ermöglicht und erst in der Abfolge aller vier Inszenierungen die stückimmanenten Verbindungen offenbart werden.

Inhalt „Die Walküre“
Siegmund ist auf der Flucht und sucht Schutz bei Sieglinde und Hunding. Die Zwillinge Siegmund und Sieglinde, als Kinder voneinander getrennt, entbrennen in Liebe zueinander. Hunding, der Sieglinde geraubt und in die Ehe gezwungen hat, fordert Siegmund zum Duell heraus. Wotan, der Siegmund einst gezeugt hatte, um als freier Held den Ring zurückzugewinnen, lässt Siegmund im Kampf durch Brünnhilde schützen. Wotans Frau Fricka prangert den Ehebruch Sieglindes und die Geschwisterliebe an. Sie ringt Wotan das Versprechen ab, Siegmund zu töten. Brünnhilde, entsetzt vom Sinneswandel ihres Vaters, beschließt, Siegmund gegen Wotans Befehl zu schützen, kann ihn aber nicht retten. Siegmund stirbt. Brünnhilde flieht mit der schwangeren Sieglinde vor dem Zorn Wotans in eine ungewisse Zukunft.

Am ersten Tag seiner Tetralogie konzentriert sich Richard Wagner auf das Innerste seiner Figuren. Nachdem im „Rheingold“ Wotans in Kraft gesetzte Weltenordnung Risse bekommen hat, leuchten in „Die Walküre“ die Seelenleben der um Durchsetzung ihres Willens Ringenden auf. Zwang, Besessenheit und Unnachgiebigkeit zerstören die familiären Beziehungen. Wotans und Frickas Auseinandersetzung, permanent schwankend zwischen Abscheu und Zuneigung, Brutalität und Zärtlichkeit, entfaltet sich zu einem Dualismus der Vernichtung. Doch Brünnhilde widersetzt sich dem von Fricka erzwungenen Willen Wotans und macht Rettung von Leben zum Maßstab ihres Handelns.

Musikalische Leitung:
   Felix Bender (24.03. / 02.04. / 22.04.2018) /
   Guillermo García Calvo (01.05. / 27.05.2018)
Inszenierung: Monique Wagemakers
Bühne: Claudia Weinhart
Kostüme: Erika Landertinger
Produktionsdramaturgie: Lucas Reuter

mit: Zoltán Nyári (Siegmund), Christiane Kohl (Sieglinde), Magnus Piontek (Hunding), Dara Hobbs (Brünnhilde), Aris Argiris (Wotan), Monika Bohinec (Fricka), Guibee Yang (Helmwige), Regine Sturm (Gerhilde), Jana Büchner (Ortlinde), Anne Schuldt (Waltraute), Susanne Müller-Kaden (Siegrune), Diana Selma Krauss (Rossweiße), Nathalie Senf (Grimgerde), Alexandra Sherman (Schwertleite); Statisterie der Oper Chemnitz, Robert-Schumann-Philharmonie

Weitere Termine
02.04.2018Montag16:00 Uhr
 Opernhaus - Saal
 22.04.2018Sonntag15:00 Uhr
Opernhaus - Saal
 01.05.2018Dienstag16:00 Uhr
 Opernhaus - Saal
 27.05.2018Sonntag16:00 Uhr
 Opernhaus - Saal

Bild: Richard Wagner

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑