Die Geschichte spielt in einem Land im Aufruhr: Überall wird von vagabundierenden Brandstiftern geredet, die zündeln und ganze Städte in Schutt und Asche legen. Auch die Zeitungen berichten von der immer gleichen Masche: Unter dem Deckmantel der Bedürftigkeit nisten sich angebliche Hausierer auf dem Dachboden ein und am nächsten Tag steht das Haus in Flammen.
Als eines Tages vor der Tür des Fabrikanten Gottlieb Biedermann ein Mann steht und um Unterschlupf bittet, wird auch den Biedermanns ausgesprochen mulmig zumute. Schmitz, so stellt sich der Mann vor, ist zum Glück zwar kein Hausierer sondern ein ehemaliger Ringer, aber dennoch ausgestattet mit manipulativer Dreistigkeit und auf der Suche nach Obdach, am besten auf dem Dachboden. Ehe das verdutzte Paar es sich versieht, wohnt nicht nur Schmitz, sondern auch dessen Kumpan Eisenring unterm Dach, und die beiden schleppen merkwürdige Fässer die Treppe hinauf, die unverkennbar nach Benzin riechen …
Max Frischs groteske Parabel zeigt, wie eine aufgeklärte Bürgerschaft aus Bequemlichkeit und falsch verstandener Toleranz, aus Hilfsbereitschaft und Konfliktvermeidung, aber auch aus Geschäftssinn und Egoismus dem zerstörerischen Zündeln erst den Weg ebnet.
Regie führt Moritz Peters, dessen Inszenierung von Franz Kafkas „Der Prozess“ 2014 zum NRW-Theatertreffen eingeladen wurde und ihm zudem eine Nominierung zum Nachwuchsregisseur des Jahres in der Fachzeitschrift „Theater heute“ einbrachte. Zuletzt setzte er Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ auf der Grillo-Bühne in Szene.
In „Biedermann und die Brandstifter“ spielen Thomas Büchel, Ines Krug, Stefan Migge, Philipp Noack, Sabine Osthoff, Jan Pröhl und Sven Seeburg. Bühne: Nehle Balkhausen, Kostüme: Arianna Fantin, Videografie: Moritz Ermert, Musik und Sounddesign: Marc Eisenschink, Dramaturgie: Florian Heller.
Weitere Termine: 28., 29. September, 2., 4., 19., 31. Oktober; Eintritt: € 14,00 – 29,00.
Karten unter 0201/81 22-200 oder online unter www.schauspiel-essen.de