
»Wer überhaupt hat diesen neuen Göttern /
denn Ehren festgesetzt und Würden, wenn nicht ich?«
In seiner ersten Regiearbeit an der Schaubühne widmet sich der Schauspieler Bastian Reiber, der auch selbst auf der Bühne stehen wird, einer der wichtigsten Figuren der griechischen Mythologie. »Die Geschichte klingt irre spannend. Ich muss sie unbedingt mal lesen. Das muss man sich mal vorstellen. Da fesselt einer irgendwie den anderen an einen Felsen. Und der muss dann da erst mal bleiben … Das ist doch schlimm. Deswegen mach ich Theater.« Prometheus versteht er als Revolutionär und Anarchist, der das Menschengeschlecht erfindet als Auflehnung gegen die Götter.
Auflehnung ist auch das Wesen der Komik. Ein Widerspruch gegen die, die Sinn stiften wollen, wo es keinen Sinn gibt. Komik ist keine Flucht in die Unzurechnungsfähigkeit, sondern sie ist eine Kampfansage gegen die, die behaupten zu wissen, wie die Welt funktioniert. Prometheus, der geltende Gesetze hinterfragt und Regeln bricht, tut genau das. Und er bezahlt einen furchtbaren Preis. Und so kann sich auch die Komödie, wenn sie sich ernst nimmt, nicht leisten, harmlos zu sein.
Regie: Bastian Reiber
Bühne: Marina Stefan
Kostüme: Vanessa Rust
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Mit: Florian Anderer, Bastian Reiber, Carol Schuler, Axel Wandtke
27.06.2019, 19.30
28.06.2019, 19.30
29.06.2019, 19.30
30.06.2019, 19.30