Merlin, der blutige Schlachten und schaurig-schöne Romanzen inszeniert, in einer Welt, die ein fabelhaftes Mittelalter neben der nüchternen Gegenwart aufleben lässt.
Tankred Dorsts mythische Geschichte Europas hat nahezu faustische Dimensionen; der Traum eines friedlichen Zusammenlebens der Länder Europas lodert ebenso kraftvoll auf wie er am Ende verglüht. Schuld am Untergang – wenn es doch so einfach auch in der richtigen Welt wäre! – ist die Liebe: Artus liebt Ginevra, Ginevra liebt Artus, sie sind ein perfektes Königspaar – doch als der „größte Ritter der Welt“ Sir Lancelot auftaucht, verliebt sich Ginevra in ihn und er sich in sie. Ihre geheime Liebe übersteht Schlachten, Politik und Verrat. Sie richtet aber auch das Artusreich symbolhaft und innerlich zugrunde wie der Wurmfraß den Apfel.
Marco Štorman, Jahrgang 1980, ist Regieabsolvent der Otto-Falckenberg-Schule in München. Er Inszenierte u.a. am Thalia Theater in Hamburg, am Schauspiel Hannover und an der Staatsoper Stuttgart. Seine Arbeiten führten ihn u.a. zur Münchener Biennale, an das Schauspielhaus Wien, das Staatsschauspiel Dresden und die Theater in Bremen und Bonn. Seit der Spielzeit 16/17 ist er Hausregisseur für Musiktheater am Luzerner Theater, wo im November seine Inszenierung von Massenets „Manon“ Premiere feierte.
„Merlin“ ist bereits Marco Štormans vierte Inszenierung am Staatstheater Kassel nach „Anatol“ von Schnitzler, „Fräulein Julie“ von Strindberg und „Immer noch Sturm“ von Handke.
- Inszenierung: Marco Štorman,
- Bühne: Demian Wohler,
- Kostüme: Bettina Werner,
- Musik: Moritz Löwe,
- Dramaturgie: Michael Volk
Mit Caroline Dietrich (Merlin), Jürgen Wink (König Artus), Eva-Maria Keller (Ginevra), Lukas Umlauft (Sir Lancelot vom See), Marius Bistritzky (König Artus‘ unehelicher Sohn und Parzival), Moritz Löwe (Die kichernde Jeschute, ein Minnesänger) sowie Michaela Klamminger, Hagen Bähr, und Christian Ehrich
Nächste Vorstellungen: 19.1., 20.1., 23.1.
Das Bild zeigt Tankred Dorst