Sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, stellen sich taub, blind, üben sich in Bewegungslosigkeit. Sie beobachten ihre Umwelt, machen sich Schwachstellen zunutze und setzen an anderer Stelle ihr Wissen mit Kalkül ein. Sie passen sich dieser vom Krieg geprägten Gesellschaft auf ihre Art an, lernen sich zu wehren und entwickeln ihre ganz eigenen Moralvorstellungen. Das Bild einer wohlbehüteten Kindheit lassen sie dabei weit hinter sich und werden zu erbarmungslosen jungen Erwachsenen, die über Leichen gehen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse und Wahrheiten tragen sie in das Große Heft ein. So entsteht eine Aufsatzsammlung, die die Übungen und Entwicklung der Zwillinge in schonungslosen kurzen Sätzen ohne Schnörkel oder Gefühlsduselei dokumentiert.
Ágota Kristóf schildert in ihrem 1987 erschienenen Debutroman die Lebensgeschichte zweier Brüder, bei der Realität, Fiktion und Lüge nah beieinander liegen. Der Roman DAS GROSSE HEFT wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und zum Livre Européen gekürt.
Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer in einer Fassung von Ulrich Rasche und Alexander Weise
- Regie und Bühne Ulrich Rasche
- Bühnenbildmitarbeit Sabine Mäder
- Kostüme Romy Springsguth
- Chorleitung Alexander Weise, Toni Jessen
- Komposition Monika Roscher
- Samples Nico van Wersch
- Video Philip Bußmann
- Dramaturgie Jörg Bochow, Katrin Breschke
- Licht-Dirigat Leonhard Luchner
- Licht Andreas Barkleit
Mit
László Branko Breiding, Philipp Grimm, Jannik Hinsch, Harald Horváth, Robin Jentys, Toni Jessen, Moritz Kienemann, David Kosel, Sam Michelson, Johannes Nussbaum, Justus Pfankuch, Daniel Séjourné, Yassin Trabelsi, Alexander Vaassen, Simon Werdelis, Tommy Wiesner
Musiker*innen
- Drums Heiko Jung
- Cello Christoph Uschner
- Violine Kseniya Trusava
- E-Bass Slowey Thomsen