Eine Frau und ein Mann begegnen sich. Sie nennen sich Oi und Sakko. Zeit spielt keine Rolle. Sie haben keine Aufgabe. Sie warten nicht einmal auf Godot. Sind einfach da. Gestrandete, irgendwo, am Ufer einer Realität. Hier beginnt die Fantasie, das Spiel. Nicht ganz klar ist, wer die Regeln vorgibt. In immer neuen Anläufen nähern sich Oi und Sakko einander, streiten sich, lieben sich, trinken Wein mit Stechapfel, erfinden sich Gegenwart und Rolle, um Interesse füreinander zu wecken.
Sakko erträumt sich einen Platz in einem geordneten Leben, in dem er gebraucht wird, ein Aufgehen in der Funktion des Arbeitenden. Oi schiebt Gedanken an Struktur weit von sich; sie fantasiert sich in kleinkriminelle Episoden und anarchische Zustände. Und dann ist da plötzlich dieses Auto. Ein Mercedes. Sie umkreisen es mit ihren Fantasien und Erinnerungen, steigen ein, um nirgendwohin zu fahren. Der Mercedes wird zur Projektionsfläche, zum verbindenden Phantasma, das wirklicher nicht sein könnte. Im Mercedes finden Oi und Sakko einen gemeinsamen Bezugspunkt, der die Welt definiert, in der sie sich miteinander bewegen, sich ausprobieren und einander herausfordern.
Oi Sandrine Zenner
Sakko Christian Czeremnych
Regie Julie Grothgar
Bühne Wolf Gutjahr
Kostüme Maximilian Schwidlinski
Licht Ewa Górecki
Dramaturgie Male Günther
Regieassistenz Anna Woetzel
Inspizienz Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage Heike Mia Hülsebusch
Weitere Termine: 20. / 28. NOV. & 8. / 21. DEZ sowie unter theater-bonn.de.