Früher hieß es: verliebt, verlobt, verheiratet! Diese Idee der Liebe steht heute Kopf. Männer warben, verzehrten sich, rutschten auf Knien. Heute werden keine Lieder vor Balkonen gesungen, keine Liebesbriefe geschrieben. Mithilfe von Algorithmen suchen wir nach dem ‚Perfect Match‘, und wenn es nicht ganz so perfekt ist, wartet in der Dating-App das nächste.
Werden wir sie so finden, die Liebe? Die schwedische Comiczeichnerin Liv Strömquist fragt, wie es überhaupt soweit kommen konnte und liefert in ICH FÜHL’S NICHT Theorien zur Liebe von Platon bis Beyoncé. Während bei Sokrates’ Gastmahl das Erkennen des Anderen in seiner Einzigartigkeit in den Mittelpunkt der Liebe rückt, sieht Byung-Chul Han die Liebe in Zeiten des Spätkapitalismus zum Konsumobjekt verkommen. Sollten wir uns lieber an Erich Fromm und Eva Illouz halten und einsehen, dass Lieben vorrangig geben statt nehmen heißt und wir uns damit auch verletzlich machen? Ob es die einzig wahre Antwort überhaupt gibt?
Der eigensinnige Bild- und Sprachwitz der Graphic Novel liefert die dramatische Grundlage für einen Ritt durch das Liebesgeschehen der letzten Jahrhunderte und zudem wird in die Musikwelt gehorcht, wie Lieder vom herzrasenden Verliebtsein, der wahren Liebe oder dem tiefsten Trennungsschmerz erzählen.
aus dem Schwedischen von Katharina Erben
MIT Gina Calinoiu, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, Karina Plachetka, Daniel Séjourné, Oliver Simon, Simon Werdelis
REGIE Katrin Plötner
BÜHNE Bettina Pommer
KOSTÜME Johanna Hlawica
MUSIK Johannes Hofmann
DRAMATURGIE Svenja Käshammer