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URAUFFÜHRUNG: ICH FÜHL‘S NICHT nach der Graphic Novel von Liv Strömquist im Staatsschauspiel Dresden

Premoiere 22.01.2022. 19.30 Uhr, Kleines Haus 1

Er möchte Sex, aber nichts Festes. Das nächste Date ist schließlich nur einen Fingerwisch entfernt. Sie gibt sich gelassen, geht auf das Angebot einer offenen Beziehung ein. Die geheimen Wünsche, eine gemeinsame Wohnung, vielleicht ein Kind – sie werden mit Coolness überspielt. Die Frau im 21. Jahrhundert hat unabhängig zu sein; wenn es mit dem erhofften Partner oder der neuen Partnerin nicht funktioniert, dann rede dir ein: Du hast etwas Besseres verdient.

 

 

 

Früher hieß es: verliebt, verlobt, verheiratet! Diese Idee der Liebe steht heute Kopf. Männer warben, verzehrten sich, rutschten auf Knien. Heute werden keine Lieder vor Balkonen gesungen, keine Liebes­briefe ­geschrieben. Mithilfe von Algorithmen suchen wir nach dem ‚Perfect Match‘, und wenn es nicht ganz so perfekt ist, wartet in der Dating-App das nächste.

Werden wir sie so finden, die Liebe? Die schwedische Comiczeichnerin Liv Strömquist fragt, wie es überhaupt soweit kommen konnte und liefert in ICH FÜHL’S NICHT Theorien zur Liebe von Platon bis Beyoncé. Während bei Sokrates’ Gastmahl das Erkennen des Anderen in seiner Einzigartigkeit in den Mittelpunkt der Liebe rückt, sieht Byung-Chul Han die Liebe in Zeiten des Spätkapitalismus zum Konsumobjekt verkommen. Sollten wir uns lieber an Erich Fromm und Eva Illouz halten und einsehen, dass Lieben vorrangig geben statt nehmen heißt und wir uns damit auch verletzlich machen? Ob es die einzig wahre Antwort überhaupt gibt?

Der eigensinnige Bild- und Sprachwitz der Graphic Novel liefert die dramatische Grundlage für einen Ritt durch das Liebesgeschehen der letzten Jahrhunderte und zudem wird in die Musikwelt gehorcht, wie Lieder vom herzrasenden Verliebtsein, der wahren Liebe oder dem tiefsten Trennungsschmerz erzählen.

aus dem Schwedischen von Katharina Erben

MIT Gina Calinoiu, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, Karina Plachetka, Daniel Séjourné, Oliver Simon, Simon Werdelis

REGIE Katrin Plötner
BÜHNE Bettina Pommer
KOSTÜME Johanna Hlawica
MUSIK Johannes Hofmann
DRAMATURGIE Svenja Käshammer

 

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