1968 nahm sich Peter Handke des Stoffes an und skizziert mit der Figur Kaspar einen Menschen, dem Sprache von »Einsagern« rabiat eingetrichtert und der mittels Sprache auf sozial-normative Linie gedrillt wird. Der Begriff »Sprachgewalt« ist hier wörtlich zu nehmen. Angesichts der Tatsache, dass inzwischen viele ihre Persönlichkeitsfindung vom oftmals gnadenlosen Urteil medialer Beobachter*innen und Kommentator*innen abhängig machen, mutet Handkes furioser »Kaspar« als geradezu prophetisch an.
Inszenierung Christian von Treskow
Bühne und Kostüme Sandra Linde, Dorien Thomsen
Musik Ingo Günther
Video Luca Fois
Dramaturgie Oliver Held
Licht Manuel Michels
Kaspar I Tim Knapper
Einsager / Kaspar II-V Marion Bordat, Elke Borkenstein, Karl Walter Sprungala, Benedikt Voellmy