Vor dem Problem der „Freundesentsorgung“ steht auch das Ehepaar Pierre und Clotilde. Als Pierre von einem Bekannten von dem Kniff hört, sich mit einem letzten, perfekten Abendessen von alten Freunden zu trennen, die er nur noch als Belastung empfindet, beschließen die beiden, dieses Konzept selbst auszuprobieren. Die ersten Freunde, von denen sie sich endgültig trennen wollen, sind Bea und Antoine. Doch am Abend des Dinners erscheint Antoine nicht nur allein, er hat auch schon von der Idee des Abschiedsdinners gehört und stellt ziemlich schnell fest, dass er selbst hier für immer verabschiedet werden soll. Was folgt, ist ein genialer Schlagabtausch der bald „Nicht-Mehr-Freunde“, die sich im Laufe des Abends nichts schenken. Rasant und gnadenlos schaukeln sie sich gegenseitig immer weiter hoch, bis letztendlich eine Handvoll Erdnüsse die kathartische Läuterung bringt.
Die beiden französischen Autoren Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière beleuchten in ihrer großartigen Komödie die unterschiedlichen Seiten der immer mehr in Mode gekommenen Freundschaftsoptimierung. Lohnt es sich, sich aus seiner Wohlfühlzone hinaus zu begeben und sich erneut auf Menschen einzulassen, die man kennt, oder rechtfertigt sich der Rückzug in eine feige aber höfliche Delegationsgesellschaft? „Das Abschiedsdinner“ wurde 2014 in Paris uraufgeführt und eroberte sofort die französischen und europäischen Bühnen.
Regie & Kostüme Claus Tröger
Bühne Uwe Niesig
Mit
Clotilde Katharina Elisabeth Kram| Antoine Olaf Schürmann | Pierre Jochen Decker
Landshut
Passau
Straubing