Als der Offizier realisiert, dass seine Überzeugungen nicht mehr länger Akzeptanz finden, bleibt nur noch eine Option offen … und die Maschine offenbart ihr wahres Grauen.
Franz Kafkas meisterhafte allegorische Erzählung, die sich zunächst mit dem Thema Todesstrafe zu befassen scheint, ist weitaus zeitloser und vielschichtiger, als man auf den ersten Blick glauben mag. Aus Kafkas dichterischer Vorlage entspinnt sich eine weitreichende Erkundung der Fragen nach Humanismus, Prinzipientreue und Verblendung und offenbart die absurde Logik eines totalitären Systems, welche letztlich jede Form von Menschlichkeit unterläuft. Mit den unablässig pulsierenden Klangmustern seiner eindringlichen Minimal Music findet Philip Glass in seiner Vertonung für Tenor, Bass und Streichquintett eine musikalische Entsprechung für die geschilderte Unerbittlichkeit von Maschine und Rechtssystem.
Information für Besucherinnen und Besucher
Bei den Aufführungen der Kammeroper In der Strafkolonie wird die STUDIO.BOX zur Raumbühne, die räumliche Trennung von Zuschauer- und Bühnenbereich ist dadurch aufgehoben. Das Publikum hat die Möglichkeit und wird gebeten, sich während der Vorstellung je nach szenischer Situation frei im Raum zu bewegen. Es wird einige wenige Sitzplätze am Rand geben. Zur Spielsituation gehört auch, dass Livebilder der Aufführung projiziert werden, auf denen auch Besucherinnen und Besucher zu sehen sind. Diese Videoübertragung erfolgt nur live und wird nicht aufgezeichnet.
Kammeroper von Philip Glass
Text von Rudolph Wurlitzer
Auftragswerk von A Contemporary Theatre (ACT) in Seattle, Washington
Uraufführung 2000
Nach der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Chanmin Chung
Inszenierung Cristiano Fioravanti
Ausstattung Mila van Daag
Video Marc Löhrer
Dramaturgie Arne Langer
22.03.20 So
15:00 Uhr / STUDIO.BOX
29.03.20 So
18:00 Uhr / STUDIO.BOX
18.04.20 Sa
20:30 Uhr / STUDIO.BOX
24.04.20 Fr
20:30 Uhr / STUDIO.BOX
26.04.20 So
18:00 Uhr / STUDIO.BOX
Das Bild zeigt Philip Glass