Als das Unfallopfer am nächsten Morgen aufwacht, ist jedenfalls unklar, ob es Erinnerungen an den nächtlichen Unfall hat oder nicht. Die Frau scheint gesund und bei Sinnen, aber gehen will sie auch nicht. Und Renate, die die Schuld schwer auf sich lasten spürt, lässt es zu, dass die Fremde sich bei ihr einnistet, ihre Tochter für sich einnimmt und ihr ganzes emotionales Leben unterminiert.
„Schleifpunkt“ ist ein atmosphärisch dichtes Stück der leisen (Zwischen-)Töne, das sensible Porträt einer Frau am Scheideweg. Geschrieben wurde es von der Schweizer Autorin Maria Ursprung im Rahmen der Werkstatt für szenisches Schreiben Dramenprozessor 2018/19 in Zürich. Marie Bues, die u. a. Co-Leiterin des Theaters Rampe in Stuttgart ist und sich vor allem mit zeitgenössischen Stücken als Regisseurin einen Namen gemacht hat, inszeniert das Kammerspiel. Das Stück wurde für die Lange Nacht der Autor_innen in Berlin als eines von drei Stücken aus mehr als 100 Einsendungen von einer dreiköpfigen Jury – Thea Dorn, Nina Hoss und David Tushingham – ausgewählt. Es sollte in der Grazer Inszenierung im Juni 2020 bei den Autorentheatertagen in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin zur Uraufführung kommen und feiert seine Premiere nun am Schauspielhaus Graz.
Regie Marie Bues
Bühne & Kostüme Indra Nauck
Musik Kat Kaufmann
Dramaturgie Franziska Betz, Karla Mäder
Mit:
Renate Birte Leest
Polizei Nico Link
Sie Sarah Sophia Meyer
Kind, erwachsen Maximiliane Haß
Fahrschüler*in (A, B, S) Alina Haushammer
Fredrik Jan Hofmann
Clemens Maria Riegler
Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin
Weitere bereits disponierte Vorstellungen am 26. November, 20.00 Uhr, HAUS ZWEI, sowie im Dezember