
Die digitale Revolution, die unser Leben leichter macht, ist voller Verheißungen - sie ist das Ende des Dramas der Entscheidungsfindung. Gleichzeitig wird uns die Tech-Euphorie mit ihren unbegrenzten Möglichkeiten große Fragen an das Menschsein stellen. Zusammen mit dem Ensemble entwirft Yael Ronen eine Welt, in der sich die Figuren mit den Herausforderungen der nächsten Evolutionsstufe, dem Homo Digitalis, konfrontieren müssen: die eigene Bedeutungslosigkeit, wenn Milliarden Menschen von Algorithmen aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Symbiotische Beziehungen mit Künstlicher Intelligenz und virtuellen Realitäten, digitale Diktaturen, in denen unsere Daten zu einem Werkzeug in den Händen einiger weniger werden - oder die ethischen Dilemmata, die mit den unabsehbaren Folgen genetischen Designs einhergehen. Und was bedeutet das Ganze eigentlich für den sogenannten „freien Willen“ ?
Innerhalb dieser Versuchsanordnung werden die Gedanken Yuval Noah Hararis zum Ausgangspunkt einer Recherche, die die Widersprüche einer möglichen Zukunft ad absurdum führt. Gibt es Utopien des Zusammenlebens, die wir für immer verpasst haben?
Die israelische Regisseurin und Autorin Yael Ronen ist bekannt für ihre originellen und humorvoll-provokanten Auseinandersetzungen mit aktuellen Kontroversen. Sie spiegelt in ihren vielfach preisgekrönten Stückentwicklungen brisante weltpolitische Fragen, historische oder kulturelle Konflikte in den persönlichen Erfahrungen ihrer Schauspielerinnen und Schauspieler – ihre Arbeiten sind spielerisch und authentisch, aber nie ideologisch oder moralisch. Die Hausregisseurin des Gorki Theater Berlin war in den letzten Jahren u.a. mit „Common Ground“, „The Situation“ und „Winterreise“ bei den Lessingtagen in Hamburg zu Gast. (R)Evolution ist ihre erste Arbeit mit dem Ensemble des Thalia Theater.
Inspiriert von Yuval Noah Harari
Regie Yael Ronen
Bühne Wolfgang Menardi
Kostüme Amit Epstein
Musik Yaniv Fridel, Ofer (OJ) Shabi
Video Stefano Di Buduo
Licht Paulus Vogt
Dramaturgie Emilia Linda Heinrich
Mit Marina Galic, Marie Löcker, Tim Porath, André Szymanski, Marie Rosa Tietjen, Dimitrij Schaad