Sehr überzeugend gelang Muriel Bardon (Violine), Doris Erdmann (Violoncello) und Yujin Bae (Klavier) auch das wertvolle Klaviertrio g-Moll op. 3 von Ernest Chausson, der stark von Richard Wagner beeinflusst wurde. Das chromatisch absteigende Thema im ersten Satz fesselte aufgrund der intensiven Musizierweise. Die Hauptmotive blitzten dann im letzten Satz feurig auf.
Julia Köhl (Flöte), Madeleine Przybyl (Viola) und Zoltan Paulich (Violoncello) gewannen Albert Roussels Trio für Flöte, Viola und Violoncello op. 40 aus dem Jahre 1929 viele Klangfarben ab. Das wirkte niemals akademisch, sondern erfrischend unkonventionell und deutlich neoklassizistisch. Die Sonatenhauptsatzform des ersten Satzes wurde in ihrer klaren Struktur voll erfasst. Und die dreiteilige Liedform A-B-A des zweiten Satzes mit seiner düster-melancholischen Stimmung überzeugte ebenfalls aufgrund der spieltechnischen Präzision und Leuchtkraft. Die Rondoform des dritten Satzes besaß bei dieser bewegenden Wiedergabe etwas Vitales und Ungestümes.
Das Littmann Quintett spielte die "Petite Suite" für Bläserquintett (bearbeitet von Gordon Davies) von Claude Debussy mit filigraner Lebendigkeit. Die Originalfassung für Klavier zu vier Händen stammt aus dem Jahre 1889. Die tänzerischen Elemente wurden hier ausgesprochen markant betont. Den Zauber der sanft dahingleitenden Barcarole konnte man nicht vergessen. Und auch die festlich glänzende Rhythmik von "Cortege" prägte sich tief ein. Serenadenhafte Lyrik beherrschte das "Menuet". In den ersten beiden Stücken ragten die Terzen facettenreich hervor. Gelegentlich fiel die kühne Harmonik auf. Ein elastisch federnder Schwung beherrschte das "Ballet" mit der springenden Bewegtheit des D-Dur-Mittelteils mit den punktierten Achtelrhythmen. Diskret betonte Synkopen und elastische Rhythmen wechselten sich immer wieder nuancenreich ab.
Zum Abschluss begeisterte "La Revue de Cuisine" des Roussel-Schülers Bohuslav Martinu. Es handelt sich dabei um eine humorvolle Liebesgeschichte zwischen einem Topf und einem Deckel. Neben den kontrapunktischen Spitzfindigkeiten, impressionistischen und neoklassizistischen Einflüssen sowie barocken und klassischen Formen fielen insbesondere die komplexen Rhythmuswechsel mit Offbeats auf, die die Ehekrise zwischen Topf und Deckel beschrieben. Zuletzt gab es ein rasantes Happy End. Der Tango symbolisierte dabei den "Liebestanz", wobei sich sogar ein Charleston meldete. Gedämpfte Trompeten erinnerten an Jazz-Musik. Frank Bunselmeyer (Klarinette), Christina Becker (Fagott), Martin Maier (Trompete), Kathrin Scheytt (Violine), Zoltan Paulich (Violoncello) und Stefano Vismara (Klavier) erwiesen sich hier als sehr gut aufeinander eingespieltes Team.
Begeisterter Schlussapplaus.