Sie liebt Tellheim um seiner selbst willen und ist nicht bereit, ihn so schnell aufzugeben. Sie reist ihm nach, aber Tellheim weist jede von ihr angebotene Hilfe zurück. Darum heckt sie mit ihrer Kammerjungfer Franziska einen Plan aus, der ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen soll.
In seinem 1763-67 infolge des Siebenjährigen Krieges entstandenen Stück hinterfragt Lessing kritisch den Heldenbegriff seiner Zeit und kreiert mit Minna von Barnhelm zugleich eine selbstbewusste Frauenfigur, die sich mit Einfallsreichtum, List und Humor den starren, traditionsgeprägten Mustern männlicher Vernunft stellt. Mit viel Witz führt Lessing uns die fatalen Auswirkungen festgefahrener Traditionen und Wertesysteme auf eine Gesellschaft und ihre Individuen vor Augen.
In ihrer ersten Arbeit am Theater Bonn widmet sich Regisseurin Charlotte Sprenger diesem wohl bekanntesten Lustspiel der Aufklärung. Sie wurde 1990 in Hamburg geboren, studierte Angewandte Kulturwissenschaften und war von 2013 bis 2016 Regieassistentin am Schauspiel Köln. Dort entstanden erste eigene Arbeiten, u. a. DIE REISE NACH PETUŠKI nach Venedikt Jerofejev, KLEINES von Hannah Moscovitch und Jonas Hassen Khemiris ALLES, WAS ICH NICHT ERINNERE, womit sie 2018 zum Festival Radikal Jung eingeladen wurde. Außerdem inszenierte sie am Landestheater Linz, am Theater der Keller in Köln, am Staatstheater Karlsruhe und am Thalia Theater Hamburg.
Minna von Barnhelm Annika Schilling
Major von Tellheim Alois Reinhardt
Franziska Annina Euling
Just Christian Czeremnych
Paul Werner Sören Wunderlich
Wirt Bernd Braun
Riccaut de la Marliniere Klaus Zmorek
Inszenierung Charlotte Sprenger
Bühne und Kostüme Aleksandra Pavlovic
Kostümmitarbeit Sophia May
Licht Markus Haupt
Dramaturgie Nadja Groß
Regieassistenz Julie Grothgar
Ausstattungsassistenz Maria Strauch
Inspizienz Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage Heike Mia Hülsebusch
15 Sep 18:00 H
19 Sep 19:30 H
21 Sep 19:30 H
25 Sep 19:30 H
28 Sep 19:30 H
06 Okt 18:00 H
09 Okt 19:30 H
19 Okt 19:30 H
25 Okt 19:30 H
20 Dez 19:30 H