Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Mit eigener Stimme", nach RomArchive Sammlung Dr. Karola Fings ("Voices of the Victims") in Köln"Mit eigener Stimme", nach RomArchive Sammlung Dr. Karola Fings ("Voices of..."Mit eigener Stimme",...

"Mit eigener Stimme", nach RomArchive Sammlung Dr. Karola Fings ("Voices of the Victims") in Köln

Premiere am 20. November 2019, um 19 Uhr, NS-Dokumentationszentrum Köln, Appelhofplatz. 23-25.

Es geht um eine theatralische Version des Projektes: “Voices of the Victims“. Sie veranschaulicht die Bedeutung von Verfolgung und Völkermord während der Jahre 1933 bis 1945 für Sinti und Roma in seiner europäischen Dimension. In »Voices of the Victims« sammelte man aus zwanzig Ländern frühe Selbst-Zeugnisse von Sinti und Roma, die Opfer der NS-Verfolgung wurden: geheime Nachrichten, Gnadengesuche, Zeugenaussagen.

 

Bis heute sind nur wenige solcher Zeugnisse bekannt und umso bedeutender, als sie eine Gegenerzählung zu dem von den Täterinnen und Tätern konstruiertem Bild darstellen.  Da die Minderheitengeschichte stets von Vorurteilen und Ausgrenzung begleitet war, bringt man auch die neuen Erkenntnisse der interdisziplinär angelegten
Antiziganismusforschung nahe.  Trotz seiner konzentrierten Form besticht das Werk durch eine sensibilisierte und problemorientierte Ausführung,  die einen idealen Einstieg in die Thematik und zugleich eine reflektierte Gesamtdarstellung zur Geschichte der Sinti und Roma bietet.

Voices of the Victims ist eine Inszenierung von Briefen, Petitionen und Zeugenaussagen von Sinti und Roma. Das Besondere ist, dass diese Quellen in der Zeit des Nationalsozialismus und unmittelbar danach entstanden sind. Diese frühen Quellen sind sehr selten, haben aber eine besondere Anschaulichkeit. Sie zeugen von dem erfahrenen Leid, der Verfolgung und dem Völkermord auf eine anrührende Art und Weise. Das Theater TKO greift für das Stück auf eine Sammlung von zwanzig europäischen Ländern zurück, die die Historikerin Dr. Karola Fings im Rahmen von »RomArchive« kuratierte und mit der zum ersten Mal die Geschichte des Völkermordes ausschließlich aus der Perspektive der Betroffenen erzählt wird.

Die Vorstellung des Theaters TKO bewegt sich mit dem Publikum in verschiedenen Räumen des EL-DE-Hauses, insbesondere in der Gedenkstätte. Die Hoffnungen und Sehnsüchte der Opfer, ihre Individualität und ihre Selbstbehauptung im Angesicht der Vernichtung kommen ebenso zum Ausdruck wie die europäische Dimension der Verfolgung. Bewusst nutzt die Inszenierung die Mehrsprachigkeit von »Voices of the Victims«, wo die Quellen in der Originalsprache, aber auch auf Deutsch, Romanes und Kroatisch zugänglich gemacht sind.

Gesprochen wird Deutsch, Romanes, Kroatisch, Serbisch, Wietnamesich

Regie, Dramaturgie: Nada Kokotovic
Raum Instalation: Asja Uritskaya
Kostüme: Joanna Rybacka

Es spielen: Nedjo Osman, Zeljka Basic, Katharina Waldau, Klaus Nicola Holderbaum, Tuong Phuong

 

 zweite Vorstellung am 21.11.2019, 19:00 Uhr, NS-Dokumentationszentrum Köln, Appelhofplatz. 23-25.

 

Dritte Vorstellung Kunsthaus Rhenania am 26.11.2019 um 20 Uhr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑