Doch die Liebenden wollen gemeinsam fliehen und ohne gesellschaftliche Konventionen ein neues Leben beginnen. Als Leonoras Vater Marchese di Calatrava die beiden erwischt und ihren Plan verhindern will, löst sich ein Schuss aus Don Alvaros Waffe und trifft den Marchese tödlich.
Darauf folgen die lebenslange Flucht von Leonora und Don Alvaro und die ebenso lebenslange Suche nach Vergeltung von Leonoras Bruder Don Carlo, bis sich am Ende durch eine schicksalhafte Fügung ihre Wege wieder kreuzen und die Begegnung ein unglückseliges Ende nimmt.
„Die Macht des Schicksals“ (La forza del destino) zählt zu den ganz besonderen Werken von Giuseppe Verdi. Niemand anderes als der Meister der italienischen Oper hätte einen solchen Stoff zwischen Kloster und Schlachtfeld, zwischen Himmel und Hölle komponieren können: Drei hoffnungsvolle, junge Menschen werden durch einen tödlichen Unglücksfall aus ihrem geordneten Leben gerissen und suchen verzweifelt nach Frieden und Sühne. Doch das Schicksal will es anders.
Die gesamten 1860er Jahre hat Giuseppe Verdi an verschiedenen Versionen seiner faszinierenden Oper „Die Macht des Schicksals“ (La forza del destino) gearbeitet und sie auch nach der Uraufführung 1862 in St. Petersburg immer wieder bearbeitet und neu angeordnet, um eine stringente Erzählweise des großen Stoffes zu erzielen. 1869 stand die sogenannte Mailänder Fassung fest, doch die Arbeit an „Die Macht des Schicksals“ ging auch danach weiter. Auf der Bühne wird die Oper seither fast immer gekürzt und mit Umstellungen gespielt, um die verschiedenen Handlungsstränge anschaulich zu machen.
Erzählt der 2. Akt von Leonoras Schicksal und der 3. Akt von Don Alvaro und Don Carlos, so wird in der Gelsenkirchener Fassung von Michael Schulz und Giuliano Betta die Aktstruktur aufgelöst. Die Schicksalswege von Leonora, Don Alvaro und Don Carlo werden dramatisch ineinander verschränkt, der Fokus der Inszenierung richtet sich auf die Protagonisten und es entstehen neue Szenen mit Musik von Giuseppe Verdi und Claudio Monteverdi. So lässt sich die bekannte Oper auf ungewöhnliche Weise erleben. Entsprechend dem Leitgedanken der Spielzeit 19.20 setzt Michael Schulz auch hier wieder bei dem Unbekannten an: die Ursache des Grundkonfliktes ist das Fremde.
Musikalische Leitung
Giuliano Betta
Inszenierung
Michael Schulz
Bühne
Dirk Becker
Kostüm
Renée Listerdal
Chor
Alexander Eberle
Licht
Patrick Fuchs
Dramaturgie
Stephan Steinmetz
Mit
Marchese di Calatrava / Padre Guardiano
Luciano Batinić / Michael Heine
Donna Leonora di Vargas
Petra Schmidt
Don Carlos di Vargas
Bastiaan Everink
Don Alvaro
Timothy Richards
Preziosilla
Almuth Herbst
Fra Melitone
Urban Malmberg / Piotr Prochera
Curra
Rina Hirayama
Mastro Trabuco
Khanyiso Gwenxane
Alcade / Chirurgo
John Lim
Opern- und Extrachor des MiR
Neue Philharmonie Westfalen
Nach der Premiere am 22. Februar folgen diese Termine: Donnerstag, 27. Februar 2020, 19:30 Uhr Sonntag, 1. März 2020, 18 Uhr Freitag, 6. März 2020, 19:30 Uhr Samstag, 14. März 2020, 19:30 Uhr Samstag, 21. März 2020, 19:30 Uhr Sonntag. 29. März 2020. 18 Uhr Sonntag. 5. April 2020. 15 Uhr Samstag. 18. April 2020 19:30 Uhr Samstag. 25. April 2020 19:30 Uhr
Das Bld zeigt Giuseppe Verdi