Regisseurin Johanna Ullmann bringt dieses besondere Stück auf die Bühne im Studio und hatte eine große Herausforderung zu meistern: „Jelinek schreibt eine Textfläche – es gibt keine Figuren und keine Handlung. Der Text ist sehr persönlich, als ob er ihr aus dem Mund fallen würde – man hört sie beim Lesen förmlich sprechen.“ Das Publikum wird sich ein Bild machen können von dieser Wut, die auch Jelineks ist und die Johanna Ullmann ebenfalls gut nachvollziehen kann: „Sie wechselt die Perspektiven – vom Attentäter zum Franzosen bzw. Europäer. Dann versucht sie, einen Vergleich zur griechischen Geschichte zu ziehen – sie versucht, irgendwie darauf zu kommen, wie sich jemand dazu entscheiden kann, seiner Wut so freien Lauf zu lassen.“
So gelingt es dem Stück, auf ganz direkte Art zu berühren, Verständnis für die menschlichen Abgründe zu schaffen und dem Gefühl der Wut anders zu begegnen – nicht sofort abwertend, sondern betrachtend aus einem gesellschaftlichen Aspekt heraus.
Regie: Johanna Ullmann
Ausstattung: Isabella Reder
Mit: Markus Krenek, Elisabeth Nelhiebel, Martin Puhl, Julia Ribbeck
Weitere Termine www.theater-an-der-rott.de.