In ihrem Text „4.48 Psychose“ seziert die Autorin Sarah Kane Fleisch und Geist einer Erkrankung, der Depression, die selbst Aufgeklärte zutiefst irritiert. Sie lauscht auf den Puls eines Leidens, das irgendwo zwischen Biochemie, Psychologie und Philosophie angesiedelt scheint. An dieser Schnittstelle von Körper und Geist, analogen Daten und digitalen Impulsen setzt Kay Voges‘ Inszenierung an. Neben den drei Schauspieler_innen Björn Gabriel, Uwe Rohbeck und Merle Wasmuth stehen die Software-Ingenieure Stefan Kögl und Lucas Pleß sowie Musiker Tommy Finke, Videokünstler Mario Simon, Toningenieur Chris Sauer und Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz auf der Bühne, um einen Mensch/Maschine-Knoten aus Körpersignalen wie Herzschlag, Körpertemperatur und Atemfrequenz mit Sound- und Videosignalen zu kreieren.
Unter dem Motto Déjà-vu zeigt das Schauspiel Dortmund seit Ende März Inszenierungen aus zehn Jahren Dortmund. Einige sind nur 24 Stunden online, die meisten Stücke bleiben unter tdo.li/dejavu allerdings abrufbar wie zum Beispiel Jörg Buttgereits „Green Frankenstein“/“Sexmonster“, Jonathan Meeses „Lolita“ oder „Die Show“ von Kay Voges.