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Oper Frankfurt: Richard Strauss’ "Salome"

Premiere Sonntag, dem 1. März 2020, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Salomes Wunsch nach dem Kopf des Propheten bringt das Drama ins Rasen. Um Rausch und Askese, Macht und Tod, um eine aufwühlende Zeitenwende geht es in Strauss’ Einakter.

Copyright: Barbara Aumüller: Ambur Braid singt Salome

Die Elementarkraft und Sinnlichkeit der Salome rüttelten eine ganze Epoche auf. Die Urquelle, der biblische Salome- Stoff, gewann durch die Jahrtausende mehr und mehr an Bedeutung: Die Wirkungsgeschichte reicht von einer Erzählung über das Ende Johannes des Täufers im Markus-Evangelium bis zum Fin de Siècle, in dem Salome zur Lieblingsfigur der bildenden Künstler, Literaten und Musiker avancierte.

Bei Oscar Wilde, dessen Drama Richard Strauss faszinierte und zu radikalen stilistischen Neuerungen inspirierte, zeigt sich der Mythos als Zusammenprall von Sinnlichkeit und religiöser Askese mit einer außergewöhnlichen Brisanz. Salome handelt in Wildes Drama selbstständig: Sie fordert von ihrem Stiefvater Herodes den Kopf des Propheten, weil ihre Liebe unerfüllt geblieben ist.

Strauss verzichtet auf eine atmosphärische Illustration des Textes und konzentriert sich auf den Konflikt zwischen Salome und Jochanaan, auf die Radikalität ihrer Unterschiede. In einer groß angelegten Steigerung lässt er Welten, Lebensentwürfe und Vorstellungen von Liebe aufeinanderprallen. Seine Musik galt als bahnbrechend und wurde von vielen Zeitgenossen als wichtigstes Ereignis in der europäischen Musik seit Wagners Tristan und Isolde gefeiert. Unter dem Einfluss der ihn faszinierenden Textvorlage hat Strauss seine Klangsprache in den Bereichen von Harmonik, Rhythmik und Instrumentation mit einer bis dahin noch nie gehörten Intensität angereichert. Ein Skandal und der spätere Welterfolg waren damit garantiert.

Text von Richard Strauss nach dem Drama Salome (1891) von Oscar Wilde. Uraufführung 9. Dezember 1905, Königliches Opernhaus, Dresden

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung
    Joana Mallwitz
Inszenierung
    Barrie Kosky
Bühnenbild und Kostüme
    Katrin Lea Tag
Licht
    Joachim Klein
Dramaturgie
    Zsolt Horpácsy

Salome
    Ambur Braid
Jochanaan
    Christopher Maltman
Herodes
    AJ Glueckert
Herodias
    Claudia Mahnke
Narraboth
    Gerard Schneider
Ein Page der Herodias
    Katharina Magiera
1. Jude
    Theo Lebow
2. Jude
    Michael McCown
3. Jude
    Jaeil Kim
4. Jude
    Jonathan Abernethy
5. Jude
    Alfred Reiter
1. Nazarener
    Thomas Faulkner
2. Nazarener
    Danylo Matviienko °
1. Soldat
    Dietrich Volle
2. Soldat
    Pilgoo Kang °
Ein Sklave
    Chiara Bäuml

Frankfurter Opern- und Museumsorchester
° Mitglied des Opernstudios

Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer

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