Viele andere Probleme blieben Gundermann erhalten. Mit seiner eigenwilligen Ausdeutung des Grundsatzes, dass vor allem der eigene Beitrag unverzichtbarer Bestandteil einer gelingenden Gesellschaft ist, flog er aus der SED, wurde vom angeworbenen und überzeugten „Kundschafter des Friedens“ zum überwachten Stimmungsmacher. Seine Idee von einem Sozialismus als Utopie des Miteinanders vertrat er dennoch auch nach dem Fall der Mauer weiter.
Als der Tagebau Spreetal, Gundermanns Revier, in den neunziger Jahren geschlossen wurde und es für die Kumpel „Frühstück für immer“ hieß, begriff er: Wenn wir traditionell Energie gewinnen, indem wir Heimat verheizen, ist Wärme gewonnen, aber Heimat verloren. Gundermann wurde zum Radikalökologen und postindustriellen Apologeten. Mit nur 43 Jahren verstarb der ewige Querkopf. Gundermanns musikalisches Erbe ist heutzutage so lebendig wie das kaum eines anderen ostdeutschen Musikers.
Regie
Tom Kühnel
Bühne
Jan Pappelbaum
Kostüme
Leonie Falke
Musikalische Leitung
Jan Stolterfoht, Matthias Trippner
Licht
Peter Paul Lorenz
Dramaturgie
Kerstin Behrens
Ton
Torsten Staub, Robert Freitag
Mit
Thomas Eisen, Betty Freudenberg, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, Daniel Séjourné, Nadja Stübiger
Live-Musik
Christoph Hermann, Jan Stolterfoht, Matthias Trippner