Während Hannah an einem Referat über Vorbilder arbeitet und dafür ihren Großvater auswählt, der während der NS-Zeit eine jüdische Familie rettete, kommt eine Fremde, Stefanie, zu Besuch um „zu stören“. Auch sie hat einmal in diesem Haus gelebt und macht nun Ansprüche geltend – rechtlicher und moralischer Art ...
Marius von Mayenburg verbindet in „Der Stein“ Gewesenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges. Knapp 60 Jahre deutscher Geschichte verdichtet er zu einem hochspannenden Familiendrama, das sowohl die Zeit des Nationalsozialismus als auch die innerdeutschen Ver- und Entwicklungen, die mit Gründung und Zerfall der DDR einhergingen, beleuchtet. Dabei vollzieht der 1997 mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ausgezeichnete Autor in raffinierten Zeitsprüngen die Schicksale von fünf Frauen nach, deren Konfrontation miteinander Fragen nach Schuld und Verdrängung aufwirft. Allen Figuren gemeinsam ist die Flucht vor der eigenen Vergangenheit bzw. deren Mythologisierung. Doch wie lange lässt sich eine sorgsam aufgebaute Familienlegende aufrecht erhalten?
Es spielen Ines Krug, Sabine Osthoff, Jan Pröhl, Josephine Raschke, Janina Sachau und Silvia Weiskopf.
Inszenierung: Elina Finkel,
Bühne: Norbert Bellen,
Kostüme: Jessica Karge,
Dramaturgie: Carola Hannusch und Judith Heese.