In dem Solo-Stück „Am Boden“ von George Brant, das am Donnerstag, dem 23. Januar ab 19 Uhr in der Box des Schauspiel Essen für gehörlose Zuschauerinnen und Zuschauer in Gebärdensprache übersetzt wird, spielt Sabine Osthoff eine Kampfpilotin, die viele Jahre in verschiedenen Kriegsgebieten stationiert war und dabei den Adrenalinkick über den Wolken genossen hat. Als junge, unabhängige Frau führte sie maximal Fernbeziehungen und war glücklich damit. Doch dann tritt Eric in ihr Leben und mit ihm „der ganze wahre Kitsch“. Schon bald wird sie schwanger und muss den Dienst quittieren.
Nach der Geburt ihrer Tochter bleibt sie zuhause und verzichtet drei lange Jahre auf berufliche Erfüllung. Als sie schließlich auf den Stützpunkt zurückkehrt, muss sie feststellen, dass sich der Krieg während ihrer Abwesenheit stark gewandelt hat: Als Drohnenpilotin fliegt sie jetzt eine Reaper im Wert von 11 Millionen Dollar, ganz ohne ins himmlische Blau einzutauchen, und pendelt im Schichtdienst zwischen Kindergarten und Luftwaffenbasis in der Wüste, zwischen Liebesleben mit ihrem Mann und automatisiertem Töten hin und her. Und zunehmend tobt auch nach Feierabend der Krieg in ihrem Kopf …
„Grounded“, so der englische Originaltitel, liefert einen packenden Einblick in die Welt des modernen drohnenbasierten Krieges und zwingt zugleich zur Auseinandersetzung mit der Frage, was es gesellschaftlich und moralisch bedeutet, wenn die Kriegsführung zunehmend virtuell wird. Für das Schauspiel Essen hat Felicia Daniel diesen packenden Monolog inszeniert.
Die ab 18:30 Uhr in der Casa stattfindende Einführung wird ebenfalls in Gebärdensprache übersetzt.
Einzelkartenvorverkauf: FAX 02 01 81 22-201 | T 02 01 81 22-200 | tickets@theater-essen.de Karten sind auch online über www.schauspiel-essen.de erhältlich (Kreditkarte erforderlich).
Die gebärdensprachgedolmetschten Vorstellungen werden vom Schauspiel Essen in Kooperation mit dem Diakoniewerk Essen ermöglicht.