Penelope trauert – ihr geliebter Odysseus wird seit 20 Jahren vermisst. Umworben von machthungrigen Freiern hält sie eisern an der Hoffnung fest, dass ihr Mann eines Tages doch zurückkehrt. Als Odysseus tatsächlich auf Ithaka strandet, steht ihm nach seiner berühmten Irrfahrt die vielleicht schwierigste Aufgabe bevor – seine eigene Heimat zurückzuerobern.
Dabei muss er sich nicht nur gegen irdische Feinde durchsetzen, auch unter den Götter*innen ist er zum Politikum geworden: Während der von ihm gekränkte Neptun Odysseus’ Heimkehr um jeden Preis verhindern will, steht Minerva dem Helden mit List zur Seite. Auf dem Weg zum Ziel schrecken die Beteiligten auch vor Gewalt nicht zurück.
Claudio Monteverdi, der die »Heimkehr des Odysseus« im stolzen Alter von 73 Jahren schrieb, eröffnet sein Werk mit der »menschlichen Gebrechlichkeit« und stellt ihr die Zeit, die Liebe und das Schicksal gegenüber. Das packende Drama um zeitlose Allegorien und die Mechanismen der Macht wird von Nina Gühlstorff in Szene gesetzt, die die »Heldenerzählung« auf den Prüfstand stellt.
Nina Gühlstorff, die in Weimar unter anderem durch ihre Inszenierungen von »Così fan tutte«, »Otello«, der »Zauberflöte« und »Eugen Onegin« bekannt ist, inszeniert das packende Drama. Dabei stellt sie die Begegnung des gealterten Paares in den Mittelpunkt.
Gerd Amelung, Spezialist für Barockoper, arbeitete unter anderem am Gärtnerplatztheater München, dem Theater Heidelberg und Koblenz sowie dem DNT. Der Cembalist gründete mehrere Ensembles, mit denen er unter anderem bei den Göttinger Händelfestspielen und den Thüringer Bachwochen vertreten war.
(Il ritorno d’Ulisse in patria)
Libretto von Giacomo Badoaro
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Gerd Amelung (Musikalische Leitung)
Nina Gühlstorff (Regie)
Marouscha Levy (Bühne und Kostüme)
Hermann Heisig (Choreografie)
Lisa Mayer / Hans-Georg Wegner (Dramaturgie)
Jens Petereit (Choreinstudierung)
Heike Porstein (Fortuna / Minerva )
Taejun Sun (Ulisse)
Sayaka Shigeshima (Penelope)
Emma Moore (Melanto / Amor)
Jong-Kwueol Lee (Giove)
Gevorg Aperánts (Eurimaco / Anfinomo)
Andreas Koch (Nettuno)
Oliver Luhn (Il Tempo / Antinoo)
Alik Abdukayumov (Eumete)
Walter Farmer Hart (Telemaco)
Georg A. Bochow (Pisandro / L'Humana Fragilità)
Alexander Günther / Uwe Eikötter (Iro)
Es singen Herren des Opernchores. Es spielt die Staatskapelle Weimar.
Weitere Vorstellungen: 25.11., 4., 30.12.2021, 13. und 28.1.20222.