Im Hause des Kardinals Colonna im barocken Rom erwarten eine Sängerin, ein Literat, ein Musiker, ein Chor und ein Instrumentalensemble auf der Bühne die Ankunft des Komponisten. Doch am Ende erreicht sie statt einer versprochenen neuen Arie die Nachricht von Stradellas Tod. Bis dahin wird ausgiebig über den ebenso streitbaren wie originellen Künstler – schon zu Lebzeiten eine Legende – und seine Musik berichtet und reflektiert. Unterschiedliche Perspektiven und Wertmaßstäbe spielen dabei eine Rolle, desgleichen auch das Nachdenken über die menschliche Natur, über den Körper, die Sinne und die Leidenschaft – mithin über das, was die Kunstform Oper in ihrem Kern ausmacht.
Salvatore Sciarrino ist kein Unbekannter an der Berliner Staatsoper. Bereits fünf seiner Musiktheaterwerke sind im Schiller Theater zwischen 2010 und 2016 zur Aufführung gekommen. Nun hat er ein neues Werk geschrieben, in seiner unverkennbaren musikalischen Sprache: Glasklare Klänge, zerbrechlich und zugleich eindringlich, dazu eine hochartifizielle, nuancenreiche Textbehandlung sowie Verweise auf vergangene Kapitel der Musikgeschichte, die in zeitgenössischem Kontext neu beleuchtet werden.
Eine Koproduktion mit dem Teatro alla Scala di Milano
Musikalische Leitung
Maxime Pascal
Inszenierung
Jürgen Flimm
Mitarbeit Regie
Gudrun Hartmann
Bühnenbild
George Tsypin
Kostüme
Ursula Kudrna
Licht
Olaf Freese
Choreographie
Tiziana Colombo
Dramaturgie
Benjamin Wäntig
Sängerin
Laura Aikin
Musiker
Charles Workman
Literat
Otto Katzameier
Pasquozza
Sónia Grané
Chiappina
Lena Haselmann
Solfetto
Thomas Lichtenecker
Finocchio
Christian Oldenburg
Minchiello
Emanuele Cordaro
Junger Sänger
David Oštrek
Chor
Sarah Aristidou , Olivia Stahn , Magnús Hallur Jónsson , Matthew Peña , Ulf Dirk Mädler , Milcho Borovinov
STAATSKAPELLE BERLIN
OPERA LAB BERLI
9. Juli 2018
19.30 Uhr
11. Juli 2018
19.30 Uhr
13. Juli 2018
19.30 Uhr
15. Juli 2018
20.00 Uhr
Begleitend zu »Ti vedo, ti sento, mi perdo« präsentiert die Staatsoper in Zusammenarbeit mit Bertelsmann/Archivio Storico Ricordi, Mailand, im Apollosaal die Ausstellung »Salvatore Sciarrino – Zeichen und Klang«. Sie umfasst verschiedene Skizzen, Diagramme und persönliche Dokumente und erlaubt so einen Einblick in Sciarrinos Arbeitsweise. Die Ausstellung ist vom 30. Juni (Eröffnung im Rahmen der Einführungsmatinee) bis zum 15. Juli 2018 während aller Vorstellungen im Opernhaus zugänglich.