Wie werden Geheimdienste zu Machtapparaten mit eigener Agenda? Was offenbaren Großbaustellen über unsere Gesellschaft? Welche Bedeutung hat der digitale Raum für demokratische Prozesse? Und wie beeinflussen ökonomische Eliten die Weltpolitik? In vier Inszenierungen begibt sich das Autoren-Regie-Kollektiv Rimini Protokoll mit Staat 1–4 auf eine Recherche in die Felder außerhalb dessen, was heute vom Nationalstaat organisiert und kontrolliert werden kann. Die gesamte Tetralogie ist im März 2018 im Haus der Kulturen der Welt und im Neuen Museum zu sehen.
Globalisierung, Digitalisierung, Angst vor Terrorismus und Staatsfeinden, Lobbyismus und viele andere Faktoren schieben sich ineinander in der Spurensuche von Rimini Protokoll. Sie suchen nach den Akteur_innen im Hintergrund, nach jenen Bereichen der politischen Sphäre, in denen der staatliche Einfluss zu verschwimmen beginnt. Vier beispielhafte Felder bilden die Ausgangspunkte für vier Theaterabende. Die ersten drei Teile feierten 2016/17 Premieren in München, New York, Düsseldorf und Dresden. Am 12. Januar 2018 wurde Staat 4 in Zürich uraufgeführt. Alle vier Teile der Koproduktion des HKW mit Münchner Kammerspielen, Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatschauspiel Dresden und Schauspielhaus Zürich kommen im März 2018 nach Berlin.
Schützen Geheimdienste ihre Bürger_innen oder sind es die Bürger_innen, die sich vor dem Staat schützen sollten?
Das internationale Netz der Geheimdienste wird in Top Secret International (Staat 1) in einem interaktiven Museumsbesuch erlebbar.
Wie wird die Vergabe von millionenschweren Infrastruktur-Projekten an Baufirmen beeinflusst und wer profitiert davon?
Aus acht verschiedenen Perspektiven schaut der theatrale Baustellenrundgang von Staat 2 auf das Gesellschaftsmodell Großbaustelle.
Sind Wahlen, wie sie gegenwärtig stattfinden, noch zeitgemäß?
Träumende Kollektive. Tastende Schafe (Staat 3) zieht zusammen mit den Zuschauer_innen einen Bogen von Losverfahren in der antiken Demokratie bis hin zu Visionen zukünftiger technologisierter Volksbefragungen.
Weltzustand Davos (Staat 4) untersucht die Verschränkungen von politischen und wirtschaftlichen Kräften, die sich jedes Jahr beim World Economic Forum (WEF) in Davos versammeln mit dem selbsterklärten Ziel die Welt zu verbessern. In wessen Namen wird da gehandelt und wer hat Zugang zu diesen Treffen?
Eine Publikation erscheint im Verlag Theater der Zeit im März 2018. Mit Beiträgen von Lukas Bärfuss, Timon Beyes, Matthias Fuchs, Gabriela Muri Koller, Rimini Protokoll, Imanuel Schipper, Benno Tobler u. a.
Die Produktionsserie Staat 1–4 ist eine Kooperation zwischen Haus der Kulturen der Welt, Münchner Kammerspiele, Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus Zürich und Rimini Protokoll im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Staat 1 wurde vom Goethe-Institut mitinitiiert und koproduziert.
Ticketverkauf unter www.hkw.de/staat1_4