Verstreut in alle Himmelsrichtungen, beginnt für Candide und Kunigunde eine entbehrungsreiche Odyssee rund um die Welt, um wieder zueinander zu finden: Candide überlebt mit knapper Not ein Erdbeben und die spanische Inquisition, während Kunigunde ihr Dasein als Kurtisane fristet und sich Sorgen um ihre Ehre macht. Aber alles noch kein Grund, den Optimismus zu verlieren, schließlich wissen beide von ihrem Lehrmeister Dr. Pangloss, dass in der besten aller Welten alles zum Besten steht. Und so begeben sie sich auf die Suche nach Eldorado in der Neuen Welt …
Bernsteins Werk liegt Voltaires satirische Novelle „Candide oder Der Optimismus“ von 1759 zugrunde, die mit beißendem Witz die optimistische Weltanschauung von Philosophen wie Gottfried Wilhelm Leibniz ad absurdum führt.
Bernstein fühlte sich von diesem Stoff magisch angezogen und schuf … ja was eigentlich? Ein Musical, eine Operette, eine musikalische Komödie oder eine Revue? Im Rückgriff auf unterschiedlichste Formen der europäischen Musik und Elemente des Jazz wirbelt sein Werk die Genres und Stile rasant durcheinander: Langsamer Walzer trifft auf jazzige Rhythmen, spanischer Flamenco auf Choräle und perlenden Koloraturgesang. Weil die zweiaktige „Candide“-Fassung von 1959 am Broadway floppte, folgten etliche Revisionen, bis 1974 schließlich die einaktige Fassung mit einem komplett neuen Libretto von Hugh Wheeler „Candide“ zum internationalen Durchbruch verhalf.
Broadway Revival 1974 Version
Musik von Leonard Bernstein, Buch von Hugh Wheeler nach Voltaire, Gesangstexte von Richard Wilbur
Zusätzliche Gesangstexte von Stephen Sondheim und John Latouche, am Broadway produziert vom Chelsea Theatre Center of Brooklyn in Verbindung mit Harold Prince und Ruth Mitchell, die Broadway Produktion wurde konzipiert und inszeniert von Harold Prince
Mit englischen Songtexten und deutschen Dialogen –
Musikalische Leitung: Alexander Hannemann,
Inszenierung: Philipp Rosendahl,
Co-Regie: Volker Michl,
Bühne und Kostüme: Daniel Roskamp, Brigitte Schima,
Videoart: Daniel Hengst,
Dramaturgie: Maria Kuhn, Christian Steinbock,
Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti
Mit Philipp Basener als Gast (Voltaire), Daniel Jenz (Candide), Lin Lin Fan (Kunigunde), Daniel Holzhauser (Maximilian u.a.m.), Belinda Williams als Gast (Paquette), Inna Kalinina (Baronin / Alte Dame), Bassem Alkhouri (Gouverneur / Löwe / Ein Don u.a.m.), Marc-Olivier Oetterli (Baron / Ein Richter u.a.m.), Cozmin Sime (Lakai / Bulgarischer Soldat u.a.m.), Michael Boley / Bernhard Modes (Werber der bulgarischen Armee / Kuh u.a.m.), Staatsorchester Kassel, Opernchor des Staatstheaters Kassel
Nächste Vorstellungen: 29. Januar, 1. und 6. Februar (jeweils 19.30 Uhr), 9. Februar (16 Uhr), 14. und 22. Februar (jeweils 19.30 Uhr)
Am Dienstag, 21. Januar, um 19 Uhr bietet die „Kostprobe“, eine öffentliche Bühnen-Orchesterprobe, für 7 Euro Eintritt Gelegenheit für erste Einblicke in die Produktion. Karten für die „Kostprobe“, für die Premiere am 25. Januar sowie für die Folgevorstellungen sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.
Das Bild zeigt Leonard Bernstein