Es sind die heißesten Tage eines langen Sommers in der drückenden Enge der katholischen Provinz, voll dumpf brütender Energie, die sich ihre Ventile mit grausamer Gesetzmäßigkeit an den schwächsten Stellen sucht. Die Gewalt in Marieluise Fleißers INGOLSTADT trägt die Masken der Religion, der Familie, der militärischen Ordnung, der Sexualität. Ihr Medium aber ist die Sprache. Die Sprache enthält die Ordnung der Welt, die Ingolstadt heißt; in der Sprache sind alle möglichen Auswege aus ihr enthalten und versperrt. Marieluise Fleißer (1901-1974) ist eine einzigartige Erscheinung in der deutschsprachigen Dramatik des 20. Jahrhunderts. Sie wurde von Lion Feuchtwanger gefördert, von Bertolt Brecht verehrt (und fast zerstört) und eine ganze Generation deutscher Nachkriegsdramatiker*innen stand unter ihrem Einfluss.
Nach mehreren Gastspielen bei den Wiener Festwochen inszeniert der international erfolgreiche Regisseur Ivo van Hove erstmals in Wien.
Regie
Ivo van Hove
Bühne und Licht
Jan Versweyveld
Kostüme
An D'Huys
Musik
Eric Sleichim
Bühnenbildassistenz
Dimitrij Muraschov
Licht
Jan Versweyveld
Dramaturgie
Sebastian Huber, Koen Tachelet
Berta
Lilith Häßle
Alma
Dagna Litzenberger Vinet
Olga
Marie-Luise Stockinger
Roelle
Jan Bülow
Korl
Maximilian Pulst
Peps (Zeck, Crusius)
Tilman Tuppy
Fabian
Jonas Hackmann
Christian (Bibrich, Schüler)
Lukas Vogelsang
Clementine
Lili Winderlich
Münsterer (1. Ministrant)
Gunther Eckes
Rosskopf (2. Ministrant)
Julian von Hansemann
Berotter/Unertl/Feldwebel/neuer Feldwebel
Oliver Nägele
Protasius
Rainer Galke
Roelles Mutter
Elisabeth Augustin
Jäger
Etienne Halsdorf