Seine Mutter Erika zieht gleich mit ein, um die Kleinfamilie mitsamt einer speziellen Heilmethode zu unterstützen. Doch die ersehnte Ruhe will sich trotz aller Naturnähe nicht einstellen. Das Neugeborene schreit unablässig und dann mietet sich auch noch Margarete als Co-Workerin ein, eine attraktive digitale Nomadin, überzeugte Vertreterin des Share-Prinzips und überall zu Hause wo es WLAN gibt.
Felicia Zellers Stück, inspiriert von Gerhart Hauptmann, erzählt hochkomisch von der Einsamkeit einer Generation, die ihren Größenwahn mit Nachhaltigkeit vereinbaren will und mit Naturkult auf Naturzerstörung antwortet. Um sich selbst Kreisende, die aneinander vorbei monologisieren, denn etwas spricht pausenlos durch sie hindurch: eine innere Unruhe, eine narzisstisch aufgeladene Sehnsucht, die von keiner Landschaft dieser Welt gestillt werden kann.
FELICIA ZELLER ist eine deutsche Schriftstellerin und selbst ernannte Wirtschaftsdramatikerin. Ihre Stücke, zuletzt "Der Fiskus" (2020) und "DER GELDKOMPLEX" (2021), drehen sich um das Verhältnis von moderner Arbeitswelt und Individuum. 2020 erhielt sie den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis. "Einsame Menschen" ist Zellers erstes Stück am Berliner Ensemble.
Regie: Bettina Bruinier
Bühne/Kostüm: Justina Klimczyk
Musik: David Rimsky-Korsakow
Choreographie: Bahar Meriç
Video: Ayşe Gülsüm Özel
Licht: Mario Seeger
Dramaturgie: Amely Joana Haag
Mit: Nina Bruns, Gerrit Jansen, Corinna Kirchhoff, Oliver Kraushaar, Sina Martens